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Klartext für die SPD: Neuer Generalsekretär Klüssendorf packt an!

Tim Klüssendorf, der kommissarische SPD-Generalsekretär, sieht sich in seiner neuen Rolle einer umfassenden Herausforderung gegenüber. Klüssendorf, der von SPD-Chef Lars Klingenbeil ausgewählt wurde, möchte klar und direkt kommunizieren, ohne Dinge zu beschönigen. In einem Gespräch mit der Presse betonte er, dass er die SPD inhaltlich neu aufstellen und einen attraktiveren kommunikativen Ansatz verfolgen will, um die Akzeptanz nach dem enttäuschenden Wahlergebnis zu steigern. Klüssendorf, 33 Jahre alt, ist nach Kevin Kühnert der zweitjüngste Generalsekretär der SPD.

Seine Erfahrungen aus der Politik und dem Wahlkampf könnten ihm dabei helfen, die Partei zu neuen Höhen zu führen. Als Betriebswirt war Klüssendorf unter anderem Vorsitzender der Lübecker Jusos und kann auf eine Wahlperiode im Bundestag zurückblicken. Er hat sich bereits mit einem Positionspapier zur Vermögensabgabe profiliert, das auf dem letzten Bundesparteitag angenommen wurde. Zudem managte er 2017 die erfolgreiche Wahlkampagne für Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, was ihm politische Erfahrung und Kontakte einbrachte.

Zukunftsvision und Parteireform

Klüssendorf plädiert für eine selbstbewusste Vertretung der Regierungspolitik und mahnt die schwarz-rote Koalition, öffentliche Streitigkeiten wie sie in der gescheiterten Ampel-Regierung auftraten, zu vermeiden. Seine Pläne für die Zukunft schließen die Entwicklung einer Vision ein, hinter der sich die Partei versammeln kann. Insbesondere der Rentenvorstoß von Arbeitsministerin Bärbel Bas bezeichnete er als „Denkansatz“ und nicht als konkreten Gesetzesvorschlag.

Die SPD sei gefordert, ihre Wählerbasis zu stabilisieren, nachdem sie bei der Bundestagswahl nur 16,4 Prozent erhalten hat. Klüssendorf betont, dass das Wahlergebnis noch in den Köpfen der Parteimitglieder präsent sei, und sieht seine Hauptverantwortung in der Wahlkampforganisation. Angesichts der Notwendigkeit einer Parteireform, die für den Parteitag Anfang Juni angekündigt ist, wird Klüssendorf bereits in die Vorbereitungen im Willy-Brandt-Haus eingebunden sein. Seine Ansichten und Strategien zeigen, dass er bereit ist, die Herausforderung zu meistern und die SPD in eine neue Richtung zu führen.