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Wissenschaftsdienstag: Frauenpower im Fokus der Forschung in Karlsruhe!

Am 11. Februar findet um 19:30 Uhr im TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum am Kronenplatz ein Wissenschaftsdienstag statt, der sich mit den Herausforderungen für Frauen in Wissenschaft und Forschung beschäftigt. Wie die Webseite der Stadt Karlsruhe berichtet, wird die Veranstaltung kostenfrei angeboten und umfasst einen Vortrag von Expertinnen und Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Im Fokus stehen Mechanismen bei sexualisierter Gewalt und Diskriminierung. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Umgang mit entsprechenden Vorfällen zu schärfen. Zudem werden rechtliche Hintergründe thematisiert. An der Diskussion nehmen unter anderem Dr. Britta Bergfeldt, Dr. Birgid Langer, Sarah Wenz und Dr. Robin von Both teil. Die Moderation übernimmt Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha.

Podiumsdiskussion und internationale Teilnehmerinnen

Besonders hervorzuheben ist die Podiumsdiskussion, an der fünf Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Ländern teilnehmen werden. Die Diskutantinnen sind:

  • Dr. Meltem Elitas (Sabancı Universität, Türkei) – Biomechatronik, Mikrofluidik, Antibiotika-Entwicklung
  • Professorin Dr. Natasha Merat (Universität Leeds, Großbritannien) – menschliche Faktoren in hochautomatisierten Fahrzeugen
  • Dr. Jayoti Roy (Indian Institute of Technology Madras, Indien) – strukturelle Dynamik von Molekülen
  • Professorin Dr. Victoria Stodden (Universität Southern California, USA) – Datenfreigabe, Open Science, computergestützte Methoden
  • Dr. Tanja Harbaum (KIT, Deutschland) – adaptive Hardwarearchitekturen, AI in eingebetteten Systemen

Veranstalter ist das Wissenschaftsbüro der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe, das die Reihe EFFEKTE unter dem Thema „Freiheit im Wandel – Chancen und Risiken“ organisiert. Diese Reihe steht in Anlehnung an das Wissenschaftsjahr 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das unter dem Motto „Freiheit“ steht. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.effekte-karlsruhe.de erhältlich.

Herausforderungen für Frauen in der Wissenschaft

Die Thematik des Vortrags und der Podiumsdiskussion ist besonders relevant. Eine Studie von Cantalupo und Kidder aus dem Jahr 2018 analysierte 300 Fälle sexuellen Fehlverhaltens von wissenschaftlichem Personal in den USA. Diese Studie zeigt, dass in etwa der Hälfte der Fälle ungewollter körperlicher Kontakt, wie etwa Begrapschen, stattgefunden hat. Darüber hinaus hatten über die Hälfte der beschuldigten Wissenschaftler*innen mehrfach sexuelle Übergriffe begangen, was auf ein serielles Verhalten hinweist. Diese Probleme sind nicht nur auf die USA beschränkt, wie eine Übersicht über geschlechtsbezogene und sexualisierte Gewalt zeigt.

Die Ergebnisse belegen eine hohe Anzahl an Fällen sexueller Belästigung unter Medizinstudierenden, Pflegekräften und Ärzt*innen, wobei insbesondere Frauen betroffen sind. An Kunst- und Musikhochschulen sind zudem vermehrt Fälle psychischer Gewalt und sexualisierter Übergriffe bekannt geworden. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Frauen in männerdominierten Studiengängen und Berufsfeldern einem höheren Risiko sexueller Belästigung ausgesetzt sind.

Für weitere Informationen zu diesem Thema verweisen wir auf die [Analysen und Forschungsüberblicke der GESIS](https://www.gesis.org/cews/daten-und-informationen/forschungsfelder/geschlechtsbezogene-und-sexualisierte-gewalt/forschungsueberblick).