
Die Wohnungsbausituation in Baden-Württemberg bleibt angespannt und stellt die Bauwirtschaft vor massive Herausforderungen. Laut RegioTrends herrscht eine Krise im Wohnungsbau, die weiterhin ungelöst ist. Die Grunderwerbsteuer in Baden-Württemberg wurde 2011 von 3,5% auf 5,0% erhöht, was die Situation weiter kompliziert. Im Jahr 2024 lagen die Grunderwerbsteuer-Einnahmen bei 1,82 Milliarden Euro, was eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt, jedoch im Vergleich zu 2021 als gering einzustufen ist.
Die Anzahl der Baugenehmigungen ist rückläufig, was die ernsthafte Lage im Wohnungsbau unterstreicht. Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, fordert von der Politik wirksame Gegenmaßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus. Er hebt hervor, dass steigende Materialpreise, hohe Bauzinsen und zusätzliche Kosten durch Auflagen die Bauwilligen stark belasten.
Forderung nach Senkung der Grunderwerbsteuer
Möller bekräftigt zudem die Forderung nach einer Senkung der Grunderwerbsteuer, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) legt nahe, dass eine Halbierung der Grunderwerbsteuer die Baugenehmigungen um 9% erhöhen könnte, was für die Bauwirtschaft eine bedeutende Entlastung darstellen würde. Auch Schwäbische berichtet über die ernsten Anliegen der Bauwirtschaft und die Ablehnung der grün-schwarzen Landesregierung aus Stuttgart, die bislang einer Senkung des Steuersatzes nicht zugestimmt hat.
Der gegenwärtige Steuersatz von 5,0 Prozent hat Baden-Württemberg im Mittelfeld der deutschlandweiten Steuersätze positioniert. Vergleichbar dazu hat Bayern den niedrigsten Steuersatz von 3,5 Prozent, während einige Bundesländer wie Berlin und Schleswig-Holstein bis zu 6,5 Prozent erheben. Die Bauwirtschaft bleibt daher unter Druck, und die Forderung nach politischen Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus gewinnt immer mehr an Dringlichkeit.