
Die neue Netflix-Miniserie „Adolescence“ erfreut sich bereits großer Beliebtheit und hat fast 100 Millionen Abrufe verzeichnet. Diese Serie beleuchtet den Einfluss von Gleichaltrigen, Internet und sozialen Medien auf junge Männer. Stephen Graham, Vater-Darsteller und Serien-Mitschöpfer, beschreibt in seiner Schilderung die Kernfragen, die die Serie aufwirft.
Die Produktion umfasst vier Echtzeit-Episoden, die jeweils etwa eine Stunde lang sind und ohne Schnitt gedreht wurden. Besonders die dritte Episode, unter Regie von Philip Barantini, wird als eindrucksvoll angesehen. Sie zeigt eine Psychologin (Erin Doherty), die mit einem Jungen namens Jamie spricht. Dieser versucht, die Psychologin mit charmanten Lügen zu beeindrucken, verliert jedoch letztlich die Beherrschung.
Bildungspolitische Initiativen und Reaktionen
In Großbritannien wird die Serie „Adolescence“ in Schulen gezeigt. Premierminister Keir Starmer empfing die Serienmacher in der Downing Street und betonte, dass das Ansehen der Serie mit seinen Teenagerkindern die Familie stark getroffen habe. Er sieht die Initiative, die Serie vielen Schülern zugänglich zu machen, als wichtig an. Starmer hebt hervor, dass das Zuhören und Lernen von den Erfahrungen junger Menschen und Wohltätigkeitsorganisationen entscheidend ist, um die Probleme der Serie zu adressieren.
Zusätzlich wird die Miniserie in weiterführenden Schulen kostenlos angeboten, während sie normalerweise kostenpflichtig auf Netflix verfügbar ist.
Ein Zusammenhang zwischen der Thematik der Serie und aktuellen Herausforderungen im digitalen Raum wird durch eine andere Recherche sichtbar. Laut einer Studie der WHO zeigen 11 % der Jugendlichen Anzeichen eines problematischen Verhaltens in Bezug auf soziale Medien, wobei Mädchen (13 %) stärker betroffen sind als Jungen (9 %). Diese problematische Nutzung ist häufig mit suchtähnlichen Symptomen verbunden und hat negative Auswirkungen auf das tägliche Leben der Betroffenen.
Das WHO-Regionalbüro hebt die Notwendigkeit von Medienkompetenz und geeigneten Schutzmaßnahmen für Jugendliche hervor. Dr. Hans Henri P. Kluge von der WHO betont die Bedeutung eines offenen Dialogs über digitales Wohlbefinden in Familien und Schulen sowie die Schulung von Pädagogen und Gesundheitsfachkräften. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, das seelische und soziale Wohlbefinden von Jugendlichen zu fördern und problematische Nutzungsgewohnheiten zu reduzieren. Weitere Informationen dazu bietet die WHO in ihrer Analyse über die Beziehung zwischen Jugendlichen, Bildschirmnutzung und mentaler Gesundheit.