
Eine 31-jährige Autofahrerin befindet sich nach einem schweren Verkehrsunfall in Lebensgefahr. Der Vorfall ereignete sich am Abend auf der Bundesstraße 290 im Main-Tauber-Kreis bei Bad Mergentheim. Die Frau geriet aus bislang unbekannten Gründen in die Gegenspur und kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug, das von einem 21-jährigen Autofahrer gesteuert wurde.
Die Kollision war so heftig, dass das Auto der Frau sich überschlug und sie in ihrem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert und brachte die schwer verletzte Frau umgehend ins Klinikum Würzburg. Der 21-jährige Fahrer hingegen erlitt nur leichte Verletzungen. Die Bundesstraße 290 war bis kurz vor Mitternacht vollständig gesperrt, um die Aufräumarbeiten durchzuführen.
Aufruf zu Reformen in der Verkehrsunfallstatistik
DVR-Präsident Manfred Wirsch betonte die dringende Notwendigkeit für klare und verlässliche Daten zur Unfallprävention. Der ETSC-Bericht stellt fest, dass viele potenziell lebensbedrohliche Verletzungen nicht in den Polizeistatistiken dokumentiert werden, insbesondere wenn kein motorisiertes Fahrzeug beteiligt war. Der DVR fordert daher eine gesetzliche Verankerung der MAIS 3+ Erhebung in der offiziellen Straßenverkehrsunfallstatistik, um die Voraussetzungen für eine verbesserte Unfallprävention zu schaffen. Aktuell gibt es in Deutschland kein Ziel zur Reduktion der MAIS 3+ Verletzten, sondern lediglich den Bestreben, die grobe Kategorie „Schwerverletzte“ zu senken.
Die EU-Staaten streben an, die Anzahl der MAIS 3+ Verletzten bis 2030 zu halbieren. Deutschland meldet geschätzte Zahlen zum jährlichen Anteil potenziell lebensgefährlich verletzter Verkehrsteilnehmer an die EU. Diese basieren überwiegend auf Hochrechnungen des Forschungsprojekts GIDAS, das jährlich rund 2.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden in ausgewählten Regionen erfasst.