Main-Tauber-Kreis

Traumatische Belastungen: Bestatter in der Psychologie im Mangel!

Bestatter sehen sich in ihrer täglichen Arbeit oft belastenden Situationen ausgesetzt, die schwer zu verarbeiten sind. Laut einem Bericht von SWR ist professionelle psychologische Hilfe für die Branche kaum vorhanden. So gibt es immer wieder Beispiele für extrem belastende Ereignisse, wie den Vorfall mit einem Toten in Bad Friedrichshall oder der Tötung eines Baggerfahrers in Tauberbischofsheim. Während Bestatter Trauernde unterstützen, erhalten sie selbst nur wenig Hilfe in ihrer schwierigen Situation.

Ülkü Knapp von einer Heilbronner Pietät berichtete über fehlende Auffangangebote für die Mitarbeitenden in der Branche. Frank Friedrichson, Landesinnungsmeister, bestätigte das wachsende Bewusstsein innerhalb der Innung für den Bedarf an psychologischer Unterstützung. Eine Studie zeigt, dass 68 Prozent der Bestatter mindestens einmal eine Extrembelastung erlebt haben. Arbeitspsychologin Eva Winkler betont die Dringlichkeit professioneller Anlaufstellen, um das Risiko von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) zu minimieren.

Fehlende Unterstützungssysteme

Die Bestattungsbranche besteht überwiegend aus kleinen Familienunternehmen, die sich keine eigenen Psychologen leisten können. Es mangelt an strukturierten Unterstützungsangeboten und Fortbildungsmöglichkeiten für Bestatter. Bei der Familie Knapp in Heilbronn ist allerdings eine Trauerbegleiterin beschäftigt, die auch für die Mitarbeitenden da ist. Es gibt zudem gelegentliche Kooperationen mit Notfall-Seelsorgern der Rettungsdienste. Belastende Erlebnisse werden häufig im Familien- oder Kollegenkreis besprochen.

Seit 2005 gibt es eine dreijährige Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, in der die angehenden Bestatter im dritten Lehrjahr fünf Tage in Trauerpsychologie unterwiesen werden. Unterstützung bei Suizidgedanken bieten verschiedene Organisationen wie die Telefonseelsorge und die „Nummer gegen Kummer“.

Die psychische Belastung durch Traumata wird auch in einem weiteren Kontext analysiert, wie auf der Seite von Medical Park beschrieben wird. Hierbei wird betont, dass Kreativtherapie eine hilfreiche Methode sein kann, um Ängste zu verarbeiten und Emotionen künstlerisch auszudrücken. Zu den kreativen Ausdrucksformen gehören unter anderem Tanz, Kunst und Musik.

Zusätzlich bietet die Seite Informationen über verschiedene Therapieangebote wie Ernährungsberatung, Sporttherapie, Physiotherapie und Entspannungstherapie an. Bei stark ausgeprägten Traumata, insbesondere solchen mit einem hohen depressiven Anteil, wird oft eine medikamentöse Behandlung empfohlen, um Angstzustände, Flashbacks und Schlafstörungen zu lindern.