
Die Bundesregierung hat insgesamt bis zu 25 Millionen Euro zur Unterstützung der Opfer des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt bereitgestellt. Nach Angaben von stern.de wurden bisher rund 1,79 Millionen Euro an circa 220 Betroffene ausgezahlt. Das Bundesamt für Justiz hat bis zum 6. Mai etwa 350 Anträge registriert, während die Stadt Magdeburg insgesamt 1,29 Millionen Euro an Soforthilfen an 1.113 Betroffene aus Spendengeldern verteilt hat. In Summe sind über 1,5 Millionen Euro auf dem städtischen Spendenkonto eingegangen.
Der Anschlag ereignete sich kurz vor Weihnachten, als der 50-jährige Arzt Taleb A. aus Saudi-Arabien mit einem Auto in die Menschenmenge fuhr. Dies führte zu sechs Todesfällen, darunter ein neunjähriger Junge, und mehr als 300 Verletzten. Taleb A. befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Aktuell werden den Betroffenen Pauschalen als Soforthilfen gewährt, die keine vertiefte Prüfung erfordern. Für die Zukunft ist mit weiteren finanziellen Hilfen zu rechnen, die vom Grad der Schädigung der Betroffenen abhängen.
Soziale Entschädigungen und Unterstützung
Das Augenmerk liegt auf einem umfassenden Sozialsystem, das den Opfern hilft, in den Alltag zurückzukehren. Dazu zählen unter anderem Leistungen zur Krankenbehandlung und Teilhabe sowie der Zugang zu Traumaambulanzen. Betroffene können auch Unterstützung von Fallmanagern bei Anträgen in Anspruch nehmen. Die sozialen Entschädigungen umfassen zusätzlich Pflegeleistungen, Bildung, Arbeitsleben, Härtefallausgleich und Berufsschadensausgleich. Bei dauerhaften gesundheitlichen Schädigungen sind monatliche Entschädigungszahlungen möglich.
Bundesjustizminister Volker Wissing hatte die Unterstützung der Opfer bereits Mitte Januar angekündigt. Er betonte, dass es dabei keinen Unterschied machen solle, ob die Tat als terroristisch eingestuft wird oder nicht. Währenddessen wird das Motiv des Täters weiterhin ermittelt; erste Hinweise deuten jedoch auf „überwiegend persönliche Motive“ hin. Die Geschäftsstelle des Bundesopferbeauftragten schätzt die Zahl der Betroffenen auf mehr als 700, während die Polizei und das BKA von bis zu 1.000 Betroffenen ausgehen. Der Antrag für die beantragten 25 Millionen Euro wurde als „außergewöhnliche Ausgabe“ beim Bundestag eingereicht, basierend auf Kostenschätzungen aus früheren Ereignissen, insbesondere dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz im Jahr 2016, wie tagesschau.de berichtete.