Mannheim

Goethes Faust in leichter Sprache: Ein Theaterstück für alle!

Am 4. April 2025 feierte eine neu inszenierte Version von Goethes „Faust“ unter der Regie von Daniel Cremer am Nationaltheater Mannheim Premiere. Die Dramaturgin Mascha Luttmann und ihr Team arbeiteten über ein Jahr an dieser Neufassung, die sich durch kurze und einfache Sätze auszeichnet. Ziel der Aufführung ist es, das Meisterwerk einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, insbesondere für Menschen, die nicht perfekt Deutsch sprechen oder über wenig Vorbildung verfügen. 

Die Inszenierung ist als ein Kondensat von Goethes komplexen Themen konzipiert und behandelt die Dualität von Gut und Böse, das Leiden des Intellektuellen Faust sowie die Beziehung zu der jungen Margarete. Ein wesentliches Merkmal der Aufführung ist die Beibehaltung von Goethes Originalvertexten, die teilweise von Übersetzungen in die Leichte Sprache gefolgt werden. Diese Übersetzungsarbeit wurde in Zusammenarbeit mit Tina Lackner von der Gemeindediakonie Mannheim erstellt und ist Teil des Bestrebens, kulturelle Teilhabe sowie niedrigschwellige Angebote für das Publikum zu fördern.

Innovative Inszenierung mit Musik und Körpersprache

Die neue Version von „Faust“ wird durch Musik und intensive Körperarbeit ergänzt, um auch nonverbale Kommunikation zu vermitteln. Die kreative Choreographie nimmt insbesondere in der Szene, in der Faust Gretchen aus dem Kerker retten will, eine zentrale Rolle ein. Daniel Cremer, der bereits mit leicht verständlicher Sprache gearbeitet hat, zum Beispiel im Projekt „Schule der Liebenden“ in Zürich, weist darauf hin, dass die Übersetzungsarbeit sowohl herausfordernd als auch erfreulich war. 

Die Aufführung wird bis zum 15. Mai 2025 in Mannheim zu sehen sein, mit weiteren Terminen in Planung. Für das Publikum stellt diese Inszenierung eine Gelegenheit dar, sich auf eine neue und verständliche Weise mit einem der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur auseinanderzusetzen, wie Deutschlandfunk Kultur berichtete. Das Nationaltheater Mannheim hat mit dieser Produktion ein wichtiges Zeichen gesetzt, um den Zugang zu klassischer Literatur zu erleichtern, wie auch SWR anmerkte.