Mannheim

Personalmangel bedroht Mannheimer Freibäder: So will die Stadt handeln

Die Stadt Mannheim sieht sich in der bevorstehenden Freibadsaison mit einem akuten Personalmangel konfrontiert. Um diesem Problem entgegenzuwirken, plant die Verwaltung eine gezielte Anwerbung von Bäderpersonal. Dies ist besonders wichtig, da Mannheim über vier Hallen- und vier Freibäder verfügt, die sowohl von Stammpersonal als auch von Saisonkräften betrieben werden.

Der Personalmangel tritt vor allem in den Sommermonaten auf, was dazu führen kann, dass Öffnungszeiten und Angebote in den Bädern eingeschränkt werden. Um die Suche nach geeigneten Mitarbeitern zu intensivieren, veranstaltet die Stadt in diesem Jahr erstmals zwei „Walk-In-Days“ zur Personalsuche. Externe Dienstleister sollen bei Bedarf unterstützen, allerdings bleibt die Suche nach geeignetem Personal eine große Herausforderung.

Anwerbung von Bäderpersonal

Der erste Walk-In-Day fand bereits am 28. März 2025 statt, während der zweite für den 9. April 2025 von 14 bis 19 Uhr geplant ist. Interessierte können dort Fragen stellen und Vorstellungsgespräche führen. Gesucht werden unter anderem Rettungsschwimmer, Fachangestellte für Bäderbetriebe sowie Reinigungspersonal und Kassierer. Rückläufige Bewerberzahlen werden auf verschiedene Faktoren zurückgeführt, darunter die Notwendigkeit, Schicht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit zu leisten, sowie Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Um diese Bedenken auszuräumen, werden flexible Arbeitszeiten und Schulungen angeboten. Bei dem ersten Walk-In-Day zeigten bereits viele Bewerber Interesse, was Hoffnung auf eine Verbesserung der Personalsituation gibt.

In einem weiteren Zusammenhang wurde festgestellt, dass die Freibäder bundesweit unter einem ähnlichen Personalmangel leiden. Laut dem Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) fehlen etwa 3000 Schwimmmeister in Deutschland. Diese Situation führt dazu, dass jährlich rund 80 von mehr als 6000 Hallen- und Freibädern schließen müssen. Der Sommer 2023 brachte viele Badegäste, dennoch blieben viele Freibäder aufgrund des Personalmangels geschlossen, was den Schwimmunterricht beeinträchtigt und die Zahl der Nichtschwimmer unter Kindern steigen lässt.

Armin Bölke, ein Schwimmmeister aus Mundelsheim in Baden-Württemberg, beschreibt die Herausforderungen seines Berufes, der weit über das Retten von Leben hinausgeht. Er sieht sich auch als Techniker, Polizist und Psychologe, während er mit den Problemen in den Freibädern konfrontiert ist. Das Einstiegsgehalt für Schwimmmeister liegt bei 2200 Euro brutto, jedoch bleibt der Beruf für viele unattraktiv, was die Suche nach geeignetem Personal zusätzlich erschwert. Die Berliner DLRG berichtet, dass 59 Prozent der zehnjährigen Kinder nicht sicher schwimmen können, was als bedenklich gilt.