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In Tuttlingen gibt es Bestrebungen, die Corona-Pandemie aufzuarbeiten. Michael Beck, Oberbürgermeister von Tuttlingen, erklärte in einer Pressemitteilung, dass eine umfassende Aufarbeitung nur auf Bundes- und Landesebene erfolgen könne. Dieses Anliegen wird von „Spaziergängern der Region“ unterstützt, die Beck, Landrat Stefan Bär und die Schwäbische Zeitung mehrfach gebeten haben, die Zeit der Pandemie in einer Bürgerversammlung lokal zu thematisieren.
Die geplante Bürgerversammlung sollte sich mit den Kosten der Pandemie, dem juristischen Umgang mit Strafen und Bußgeldern sowie der Rechtmäßigkeit der Verordnungen und des Infektionsschutzgesetzes befassen. Beck wies jedoch darauf hin, dass er die Einberufung dieser Versammlung ablehne, da die Spielräume seiner Verwaltung begrenzt gewesen seien. Auch Landrat Bär steht hinter dieser Haltung und betont, dass es nur enge Ermessensspielräume gegeben habe. Er erkennt zwar den Gesprächsbedarf an, führt jedoch aus, dass die Pandemie im Großen und Ganzen gut gemeistert wurde.
Statistische Erhebungen zur Pandemie
Statistische Vergleiche zeigen, dass der Landkreis Tuttlingen mit 66.526 Infektionen und 297 Todesfällen im Vergleich zu benachbarten Landkreisen nicht auffällig ist. Im Neckar-Odenwald-Kreis wurden 71.800 Infektionen und 240 Todesfälle gemeldet, während im Landkreis Rottweil die Zahlen bei 67.985 Infektionen und 313 Todesfällen liegen. Beck merkte an, dass Tuttlingen im Durchschnitt weniger Infektionen verzeichnete, jedoch in Relation zur Bevölkerung mehr Todesfälle zu beklagen hatte.
Im Rahmen der Pandemie initiierte die Stadt Tuttlingen verschiedene Maßnahmen, darunter Masken-Verteilaktionen, den Aufbau von Teststationen und die Bereitstellung von Impfstoffen. Beck kritisierte die Kommunikation der übergeordneten Behörden, die seiner Meinung nach umständlich und verbesserungswürdig ist. Zudem forderte er eine Klärung der Kompetenzen zwischen den Bundesländern und eine stärkere Einbeziehung von Psychologen und Sozialpädagogen in zukünftige Pandemiekonzepte. Er betonte, dass die Entscheidungen während der Pandemie nach bestem Wissen und Gewissen getroffen wurden und die Aufarbeitung nicht dazu dienen sollte, Schuldige zu finden, sondern vielmehr als Vorbereitung auf zukünftige Pandemien zu dienen.
Landrat Bär forderte ebenfalls eine umfassendere Aufarbeitung durch Bund und Land, um politische und wissenschaftliche Entscheidungen nüchtern zu diskutieren.
Aktuelle Corona-Daten aus dem Landkreis Tuttlingen
Laut aktuellen Zahlen aus dem Landkreis Tuttlingen gab es am 14.01.2025 keine Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 4,1 pro 100.000 Einwohner. Bis dato wurden insgesamt 67.399 Personen positiv getestet. Im Landkreis Tuttlingen stehen derzeit 10 Intensivbetten zur Verfügung, von denen 5 belegt und 5 frei sind; COVID-Patienten werden aktuell nicht auf der Intensivstation behandelt. Im Vergleich dazu zeigt die Corona-Lage in ganz Baden-Württemberg eine 7-Tage-Inzidenz von 3,7 pro 100.000 Einwohner mit 54 neuen Infektionen und 9 neuen Todesfällen an diesem Tag.
Für weitere Informationen zu den Corona-Zahlen im Landkreis Tuttlingen besuchen Sie bitte [Schwäbische](https://www.schwaebische.de/regional/tuttlingen/tuttlingen/buerger-wollen-die-corona-pandemie-aufarbeiten-werden-aber-abgewuergt-3220873) und [News.de](https://www.news.de/gesundheit/855915628/corona-zahlen-landkreis-tuttlingen-heute-aktuell-09-01-2025-coronavirus-news-zu-rki-fallzahlen-tote-in-baden-wuerttemberg-intensivbetten-auslastung-und-covid-19-impfungen/1/).