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Die Stadt Offenburg setzt sich aktiv für die Förderung der Biodiversität ein, um das Stadtklima zu verbessern. Ziel ist es, die heimische Pflanzenvielfalt zu erhöhen und Lebensräume für Tiere zu schaffen, wie bo.de berichtete. Im Herbst 2024 beginnt die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem TBO mit der Umwandlung von bestehenden Grünflächen in naturnahe Grünflächen.
Es sind Magerstandorte mit heimischen Pflanzen von insgesamt etwa 1200 Quadratmetern geplant, die in der Freiburger Straße und am Kreisel Badstraße entstehen sollen. Vor der Einsaat wird der Boden durch Kiessand abgemagert. Zudem sollen abgestorbene Buchshecken am Kreisel Badstraße entfernt und die Skulptur von CW Loth restauriert werden. In den Wintermonaten werden die Standorte zunächst unauffällig bleiben, da das Saatgut Zeit zum Keimen benötigt. Im Frühjahr blühen unter anderem Einjährige wie Klatschmohn und Kornblume. In den Folgejahren werden heimische Trockenkünstler, wie Wiesensalbei und Karthäuser-Nelke, hinzukommen.
Initiativen zur naturnahen Umgestaltung
Ein weiterer Teil der Initiative umfasst die Vorbereitung einer ehemaligen Rasenfläche im Mühlbachareal zur Einsaat. Hier wird eine Blumenwiese von 350 Quadratmetern in Zusammenarbeit mit Kindern der Kindertagesstätte „Am Ölberg“ angelegt. Über fünf Hektar heimische Blumenwiesen sind bereits in der Kernstadt entstanden. Es ist vorgesehen, die Wiesen ein bis zwei Mal jährlich zu mähen, wobei zusätzliche Schnitte bei nährstoffreichen Wiesen möglich sind. Ein Teil der Wiesen bleibt ungemäht, um Insekten Futter und Rückzugsorte zu bieten. Die Ränder der Wiesen werden regelmäßig mit dem Rasenmäher bearbeitet, um Straßen und Wege freizuhalten. Des Weiteren arbeitet die Stadt an der Schaffung weiterer grüner Lebensräume.
Seit Oktober 2020 fördert die Stadt Offenburg auch die Entsiegelung von befestigten Flächen für private Eigentümer. Dazu zählen die Umwandlung von Schotterflächen in biodiverse Vorgärten sowie die Begrünung von Dächern und Fassaden.
Zusätzliche Erkenntnisse zur Beziehung zwischen der Artenzusammensetzung und der Funktion von Ökosystemen werden durch eine Untersuchung gewonnen, wie Biodiversity Exploratories berichtet. Dort wird eine ökologische Version der Price Gleichung verwendet, um Veränderungen der Ökosystemfunktion, insbesondere der Arthropoden-Biomasse, zu analysieren. Das Ziel ist, Veränderungen der Arthropoden-Biomasse den Veränderungen der Gemeinschaftszusammensetzung zuzuweisen. Die Untersuchung findet in Grünländern mit unterschiedlicher Pflanzenvielfalt und Landnutzungsintensität über einen Zeitraum von zehn Jahren statt und analysiert den Zusammenhang zwischen Arthropoden-Biomasse, Artenreichtum sowie Identität und Abundanz der Arthropoden. Diese Analyse ist Teil einer Kooperation zwischen dem Jena Experiment und den Biodiversitäts-Exploratorien.