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Ein betrunkener Mann hat sich in Kehl (Ortenaukreis) mit einer Schusswaffe selbst am Oberschenkel verletzt. Laut Informationen von Stern hatte der Mann zum Zeitpunkt des Vorfalls mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Die Polizei geht davon aus, dass der hohe Alkoholpegel zu einer unsachgemäßen und mutmaßlich unbeabsichtigten Schussabgabe führte.
Der Vorfall ereignete sich, während der Mann auf dem Fahrersitz seines Autos saß. Angehörige des Mannes waren besorgt und hatten die Polizei verständigt. Die Polizeibeamten trafen den Mann später zu Hause an. Nachdem er sich selbst verletzt hatte, wurde er ins Krankenhaus gebracht. Nun muss ermittelt werden, ob er auch betrunken Auto gefahren ist. Überdies ist der Mann im Besitz einer Waffenbesitzkarte.
Rechtliche Aspekte des Waffengebrauchs unter Alkoholeinfluss
Die rechtlichen Implikationen rund um den Waffengebrauch unter Alkoholeinfluss sind klar umrissen. Wie Jura Examen berichtet, haben das Oberverwaltungsgericht Münster und das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass ein Waffengebrauch unter Alkoholeinfluss waffenrechtlich bedenklich ist. In einem Urteil, das bereits im Jahr 2014 gefällt wurde, wurde der Entzug der Waffenerlaubnis für einen Kölner Jäger aufrechterhalten, nachdem dieser vor der Jagd Alkohol konsumiert hatte.
Das Waffengesetz verlangt waffenrechtliche Zuverlässigkeit für den Umgang mit gefährlichen Waffen. Der Umgang mit Waffen gilt als unzuverlässig, wenn er nicht vorsichtig oder sachgemäß erfolgt, was insbesondere bei Alkoholgenuss der Fall ist. Schon einmalige Versäumnisse beim Umgang mit Waffen geben Anlass zur Prognose, dass dieser auch künftig nicht vorsichtig sein wird. Das Bundesverwaltungsgericht argumentiert, dass nur nüchterner Umgang mit Schusswaffen als angemessen betrachtet werden kann.