Ravensburg

Biomüll aus Ravensburg bleibt ab 2026 in der Region – Ein neuer Anfang!

Ravensburg steht vor einem Wechsel in der Biomüllverwertung. Der Landkreis Ravensburg, der seit fast einem Jahrzehnt seinen Biomüll im österreichischen Lustenau verwerten lässt, wird diesen Service ab dem 1. Januar 2026 nicht mehr in Anspruch nehmen. Grund für diese Veränderung sind auslaufende Verträge, die eine EU-ausgeschriebene Regelung betreffen. Die neuen Verträge zur Übernahme und Verwertung des Biomülls wurden an einen regionalen Müllverwerter vergeben.

Rund 10.000 Tonnen Biomüll fallen jährlich im Landkreis an. Der ursprüngliche Transport des Biomülls nach Vorarlberg wurde in der Vergangenheit durch EU-weite Ausschreibungsvorgaben geregelt. Diese Regelung geht auf einen Vertrag zurück, der Anfang 2016 abgeschlossen wurde. Ab 2024 war zudem geplant, weitere 18.000 Tonnen Biomüll aus Vorarlberg nach Amtzell zu transportieren; diese Pläne scheiterten jedoch aufgrund der Konsistenz des Mülls. Stattdessen wird der Vorarlberger Biomüll künftig per Zug zu einem Verwerter in Niederösterreich transportiert.

Details zur neuen Regelung

Die AWB Amtzeller Werk für Biogas GmbH erhielt den Zuschlag für die künftige Biomüllverwertung im Landkreis Ravensburg. Der neue Vertrag läuft mindestens bis zum 31. Dezember 2029 und verlängert sich automatisch um jeweils zwei Jahre, sofern keine Kündigung mit einer Frist von zwölf Monaten erfolgt. Dies wurde in Übereinstimmung mit den rechtlichen Vorgaben zur Abfallentsorgung geregelt, wie Kreiskämmerer Franz Baur in einem Archivbeitrag erklärte.

In der Vergangenheit äußerten Passanten in Ravensburg Unverständnis über die Notwendigkeit, den Biomüll ins Ausland zu transportieren, während gleichzeitig Müll aus Vorarlberg in den Landkreis gebracht wurde. Berichte, wie sie auch in der ARD-Satiresendung „Extra 3“ teils humorvoll aufgegriffen wurden, wiesen auf die Umweltbelastung durch den Transport hin, indem sie von 800 LKW-Fahrten jährlich und einem CO₂-Ausstoß von 55 Tonnen berichteten. Allerdings ist die Herkunft dieser Zahlen unklar.

Mit den neuen Verträgen übernimmt Ravensburg in Zukunft die Verantwortung für die lokale Berücksichtigung der Biomüllverwertung und wird nicht mehr auf ausländische Dienste angewiesen sein, wodurch der gesamte Prozess der Müllentsorgung in der Region optimiert werden kann.