
In Bad Waldsee wurde der Wunsch vieler Menschen nach einem würdevollen Sterben im eigenen Zuhause erneut thematisiert. Laut einem Bericht von Schwäbische.de müssen Schwerkranke und Senioren häufig in Krankenhäusern oder Pflegeheimen ihren letzten Lebensweg beschreiten. Obgleich die Bürgerstiftung Bad Waldsee sich dafür einsetzte, ein Hospiz in der Stadt zu errichten, stellte sich heraus, dass dies aufgrund der bestehenden Versorgungsstrukturen nicht umsetzbar ist. Der Landkreis Ravensburg ist bereits mit einer ausreichenden Anzahl von Hospizplätzen und Palliativbetten überversorgt. Aktuell stehen in bestehenden Hospizen in Ravensburg, Leutkirch und Wangen insgesamt 24 Betten zur Verfügung, ergänzt durch etwa zehn Palliativbetten in Krankenhäusern.
Die Bürgerstiftung Bad Waldsee stellte fest, dass kein Investor für den Bau eines Hospizes gefunden werden konnte und die benötigte Investitionssumme im siebenstelligen Bereich liegt. Um den Bedürfnissen der alternden Bevölkerung gerecht zu werden, hat die Bürgerstiftung eine Kooperation mit drei Altenpflegeheimen initiiert, um die Betreuung von älteren Sterbenden zu intensivieren. Diese Einrichtungen übernehmen zunehmend Aufgaben der Hospizarbeit, was spezielle Kenntnisse und mehr Zeitaufwand zur Betreuung von Menschen am Lebensende erfordert.
Fortbildung von Pflegekräften im Bereich Palliativversorgung
Zur Verbesserung der palliativen Betreuung in der Region wird die Gesundheitsakademie Weingarten Weiterbildungskurse für Pflegekräfte anbieten, um sie zu Palliative-Care-Fachkräften auszubilden. Die Bürgerstiftung Bad Waldsee hat sich dazu bereiterklärt, die Ausbildungskosten für sechs Fachkräfte, je zwei aus jedem der drei Waldseer Pflegeheime, zu übernehmen. Die Gesamtkosten für diese Fortbildung belaufen sich auf nahezu 6000 Euro, wobei das Land 40 Prozent der Kosten trägt. Die fortgebildeten Pflegekräfte werden speziell für die Betreuung von sterbenden Menschen eingesetzt, was jährliche Personalkosten von etwa 40.000 Euro zur Folge hat. Die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung übernimmt die Personalkosten für die fortgebildeten Fachkräfte.
Im Rahmen eines Treffens im Sitzungssaal des historischen Rathauses in Bad Waldsee, das Anfang November stattfand, kamen Mitarbeiter der Altenpflegeheime sowie des Städtischen Krankenhauses zusammen. Die Bürgerstiftung Bad Waldsee, die Hospizgruppe Bad Waldsee und der Oberbürgermeister luden zu diesem Austausch ein. Impulsvorträge und Diskussionen über die aktuelle Situation in der Altenpflege verdeutlichten die Herausforderungen für die Pflegekräfte und die Notwendigkeit von Fortbildung. Ein weiteres Treffen zur Evaluation der Fortschritte ist für ein Jahr später geplant, wie buergerstiftung-badwaldsee.de berichtete.