
Am Montag, den 10. März 2025, wird in mehreren Städten Oberschwabens ein regionaler Streik von der Gewerkschaft ver.di durchgeführt. Laut Informationen von Schwäbische.de sind große öffentliche Streikversammlungen und Demonstrationszüge geplant, beginnend um 8 Uhr auf dem Gespinstmarkt in Ravensburg. Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen, darunter Bauhöfe, Kindertagesstätten, Kliniken und Stadtwerke, sind zum Streik aufgerufen.
Betroffene Städte im Landkreis Ravensburg sind neben Ravensburg auch Wangen, Kißlegg und Isny. Auch am Bodensee sind die Städte Friedrichshafen, Tettnang und Meckenbeuren betroffen. Es wird mit erheblichen Einschränkungen in der Region gerechnet, wobei Einrichtungen geschlossen bleiben und die Behandlung in Kliniken reduziert wird. Die genauen Auswirkungen werden sich am Streiktag zeigen, so die Gewerkschaftssekretärin Friederike DeCoite. Es bleibt unklar, welche Kindertagesstätten teilnehmen werden und ob sie geschlossen bleiben oder im Notbetrieb arbeiten.
Erwartete Auswirkungen im Gesundheitssektor
Die Stadt Ravensburg hat bereits über mögliche Einschränkungen im Dienstbetrieb und bei Öffnungszeiten informiert. Auch Mitarbeiter und Auszubildende des St. Elisabethen-Klinikums in Ravensburg sind zum Streik aufgerufen. Einschränkungen im Krankenhausbetrieb sind zu erwarten, jedoch werden lebensnotwendige medizinische Leistungen weiterhin sichergestellt. Notfälle werden behandelt und Patienten im EK Ravensburg versorgt. Die therapeutische Behandlung von Chemotherapie-Patienten bleibt uneingeschränkt, und es stehen vier OP-Säle für Notfälle und nicht aufschiebbare Behandlungen zur Verfügung. Planbare Eingriffe müssen jedoch verschoben werden.
Die Gewerkschaft ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen eine Erhöhung der Entgelte um 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich. Für Auszubildende sollen 200 Euro mehr gezahlt werden. Zudem werden drei freie Tage zur Entlastung sowie eine neue Regelung der Altersteilzeit gefordert.
Der Druck auf die Arbeitgeber im laufenden Tarifstreit wird auch durch bundesweite Warnstreiks in Gesundheitseinrichtungen erhöht, wie Tagesschau.de berichtete. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Arbeitgeber zu einer Einigung zu bewegen, nachdem es bereits zwei ergebnislose Verhandlungsrunden gegeben hat. Ver.di fordert auch höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Rund 200 Einrichtungen sind von diesen Warnstreiks betroffen, und Kundgebungen sind in mehreren deutschen Städten geplant.