
Im Rems-Murr-Kreis sucht der Verein Flugmodus dringend nach Freiwilligen zur Rettung von Rehkitzen. Die Mähsaison der Landwirte beginnt im Frühjahr, was für Rehkitze eine erhebliche Gefahr darstellt. Die Tiere ducken sich im hohen Gras und sind dadurch vor den Mähmessern nicht geschützt. Seit 2020 setzt der Verein Drohnen mit Wärmebildkameras ein, um Rehkitze vor dem Mähen zu lokalisieren. Entdeckte Kitze werden in einer mit Gras gepolsterten Transportbox gesichert und nach dem Mähen wieder ausgesetzt. Hunderte Rehkitze konnten bereits gerettet werden.
Der Verein benötigt jedoch auch finanzielle Unterstützung für die teure Ausrüstung und die Drohnen. Interessierte können sich über die Webseite flug-modus.de oder per E-Mail anmelden. Neue Helfer werden in bestehende Teams integriert und erhalten Unterstützung von erfahrenen Kitzrettern. Vor der Saison findet ein Online-Meeting und eine praktische Schulung für neue Helfer statt, wie Stuttgarter Nachrichten berichtete.
Drohnenförderung zur Rehkitzrettung
Zusätzlich fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rehkitzrettung. Ziel dieser Förderung ist es, den Tierschutz zu stärken und die effektive Ortung sowie Rettung von Rehkitzen zu unterstützen. Die Antragsfrist für das Förderprogramm 2024 endete am 14. Juni 2024, sodass eine Antragstellung nicht mehr möglich ist.
Obwohl sich der Einsatz von Drohnen zur Rehkitzsuche in den letzten Jahren etabliert hat, ist er noch nicht flächendeckend in Deutschland genutzt. Drohnen sind in der Anschaffung relativ teuer, und jährlich werden tausende Rehkitze bei der Mahd verletzt oder getötet. Auch Nutztiere können durch kontaminiertes Futter, das von Kadavern stammt, gefährdet werden. Das BMEL hat für 2024 über 2,5 Millionen Euro für diese Förderung bereitgestellt. Antragsberechtigt sind eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen und Kitzrettungsvereine. Geförderte Drohnen müssen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen, wie eine Echtbildkamera mit Wärmebildfunktion und eine Mindestflugzeit von 20 Minuten. Die Förderquote beträgt 60 Prozent der Investitionskosten, maximal 4.000 Euro pro Drohne. Seit 2021 wurden bereits 2.446 Drohnen mit bis zu 4.000 Euro gefördert, wie BMEL berichtete.