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Am 3. Januar 2025 wurde der 50. Jahrestag eines der schwersten Lawinenunglücke im Montafon begangen, bei dem zwölf deutsche Skisportler ihr Leben verloren. Unter den Opfern waren Mitglieder des Skiklubs Sigmaringen, Angehörige eines Sigmaringer Arztes sowie ein Aulendorfer. Der Vorfall ereignete sich am Silvestertag 1974 am Skilift bei Gaschurn (Vorarlberg), wo nach mehrtägigem Schneefall Hochbetrieb herrschte.
Der Liftbetreiber entschied sich, den neuen Nova-Lift trotz bestehender Sicherheitsbedenken zu öffnen, was sich als Fehlentscheidung herausstellte. Klaus Schierok aus Sigmaringendorf entkam dem Unglück, da er am Silvestertag heimfuhr, um seiner Frau ein Versprechen zu halten. Er war einer von fünf Mitgliedern des Skiklubs, die zur jährlichen Skitour ins Montafon aufgebrochen waren. Schierok und seine Freunde starteten als erste am Nova-Lift und wurden von einer gewaltigen Lawine erfasst.
Die Tragödie und ihre Folgen
Zu den weiteren Opfern zählten ein Aulendorfer Doktor mit seinen Kindern sowie der Enkel einer Sigmaringer Arztfamilie. Klaus Schierok äußerte, dass die Sicherheitsvorkehrungen unzureichend gewesen seien und der Lift nicht hätte geöffnet werden dürfen. Die Familien und Freunde der Opfer erfuhren erst am Neujahrstag von den Verlusten. Schierok besuchte später die Sporthalle in Gaschurn, um von den Toten Abschied zu nehmen. Dabei hielt er ein Foto von seinen verstorbenen Freunden Gerhard und Sieglinde in der Hand, die kurz vor der Hochzeit standen.
Ein Blick auf die Ereignisse der vergangenen Wochen zeigt, dass die Lawinengefahr in den Alpen ein ernsthaftes Problem darstellt. Laut einem Bericht der Zeit gab es in der Vorweihnachtszeit mehrere tödliche Lawinenunfälle in den Alpen, darunter der Tod von neun Skifahrern am Steinbergkogel bei Kitzbühel. Zwei Wochen nach dem Unglück in Gaschurn kamen im Skigebiet Silvretta Nova erneut zwölf Menschen durch eine Naßschneelawine ums Leben. Diese lawinengefährdeten Wetterbedingungen wurden durch einen Wechsel von Kälte, Regen, Frost und Wärmeeinbrüchen verursacht.
In Anbetracht dieser Gefahren ist es besorgniserregend, dass trotz Warnungen der Wetter- und Lawinenmeldestationen die Hinweise häufig ignoriert wurden. Klaus Schierok, der heute seinen 50. Geburtstag feiert, erhebt wie in jedem Jahr an Silvester ein Glas auf die Verstorbenen und erinnert sich an die tragischen Ereignisse, die sein Leben bis heute prägen.