
Am 7. April 2025 starb der Franziskaner-Pater Erich Renz im Alter von 87 Jahren in Brasilien. Renz war seit den 1970er-Jahren als Missionar in Brasilien aktiv, insbesondere in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul. Er erhielt Unterstützung vom Neide-Verein in Bad Saulgau für zahlreiche Hilfsprojekte in Brasilien, darunter auch die Einsätze von Handwerkern vor Ort.
Erich Renz wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf; seine Mutter erkrankte früh und sein Vater fiel im Krieg. Er wurde von seiner Tante aufgezogen, die großen Wert auf den Kirchgang legte. nach Schwierigkeiten im Gymnasium wechselte er ins Internat nach Riedlingen, wo er den Entschluss fasste, Priester zu werden. Nach seinem Eintritt in den Franziskanerorden studierte er Philosophie und Theologie, bevor er 1964 zum Priester geweiht wurde. Renz wollte Gott in anderen Kulturen erfahren und trat Anfang der 1970er-Jahre seine Missionsreise an.
Engagement in Brasilien
Ab 1971 war Renz in Brasilien tätig und verband seelsorgerisches Wirken mit Bau- und Sozialprojekten. In Itapora baute er Kapellen, pastorale Zentren und sogar eine Bibliothek. Dabei kümmerte er sich intensiv um Arme, Kranke und Benachteiligte. Hierzu organisierte er unter anderem Arbeitsaufenthalte für Handwerker mit dem Kolpingverein. In Itapora entstand eine Wohnsiedlung mit etwa 100 Häusern, einer Kindertagesstätte und einer Zahnarztpraxis. Der Neide-Verein unterstützte Renz‘ Arbeit sowohl finanziell als auch ideell.
Bis 2009 war er als Seelsorger in Rio Brilhante tätig, wo er eine Kirche und ein Sozialzentrum errichtete. Eine Kindertagesstätte in Rio Brilhante wurde 2008 von Weihbischof Thomas Maria Renz eingeweiht. Zu seiner Person und seinem Wirken ist bekannt, dass er eine enge Freundschaft mit Weihbischof Thomas Maria Renz pflegte, die sich in zahlreichen gemeinsamen Feierlichkeiten und Dialogen zeigte. Der Weihbischof wird das Requiem für Erich Renz am 10. April um 19 Uhr in der St. Johannes Kirche leiten.
Darüber hinaus sind die Franziskaner in Brasilien aktiv, um den bedürftigen Menschen zu helfen. Über zwei Drittel der Städte in Rio Grande do Sul sind von heftigen Regenfällen betroffen, wodurch etwa 150.000 Menschen zur Flucht gezwungen wurden. Franziskaner bieten in diesen Krisensituationen Nothilfe mit Unterkünften, Nahrung und Hygienematerial. Diese humanitären Projekte unterstützen auch arme und benachteiligte Kinder, damit sie regelmäßig zur Schule gehen können, wie auf franziskaner-helfen.de berichtet wird.