Sigmaringen

Mengen im Aufbruch: Neues Medizinisches Versorgungszentrum eröffnet!

Nach dem plötzlichen Tod des Hausarztes Klaus Seubert im April 2022 sahen sich etwa 1.500 Patienten mit der Herausforderung der ärztlichen Versorgung konfrontiert. Seuberts Praxis wurde kürzlich vom Ärzteteam Ullwer und Fazekas übernommen. Die Renovierung der Praxis soll Anfang März 2023 abgeschlossen sein, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Um die medizinische Versorgung in der Region sicherzustellen, wurde ein neues Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in der Sankt-Martin-Straße 3/1 eröffnet. Die Genehmigung hierfür von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) wurde Ende 2022 nach einer Antragstellung im Mai erteilt. Leider kosteten die langen Bearbeitungszeiten über 100.000 Euro, was von Bürgermeister Philip Schwaiger scharf kritisiert wurde.

Personal und Leistungsspektrum des neuen MVZ

Das MVZ wird von der Fachärztin Kristina Korsake und ihrem Mann Jonas Korsakas geleitet. Zu den weiteren Mitarbeitern gehören der Allgemeinmediziner Almir Beso sowie der Facharzt Taibi El-Amrani. Beso bringt eine siebenjährige Erfahrung als Arzt in Bosnien mit. Zudem arbeiten die Arzthelferinnen Diana Lorenz, Karin Nussbaum, Julia Röck und Nicole Teufel, die zuvor in Seuberts Praxis tätig waren, im neuen MVZ.

Das Leistungsspektrum des MVZ umfasst Allgemeinmedizin, innere Medizin, Chirurgie, Hausbesuche und ambulante Eingriffe. Die Einrichtung erhält Unterstützung von der Wirtschaftsförderung der Stadt Mengen sowie der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben, die die EDV-Ausstattung mit 11.000 Euro gefördert hat. Trotz der umfassenden Versorgung bleibt der dringende Bedarf an einem Kinderarzt für kleine Patienten in der Region bestehen.

Medizinische Versorgungszentren, wie das in Mengen, sollen eine patientenorientierte Versorgung aus einer Hand ermöglichen. Laut [Kassenärztliche Bundesvereinigung](https://www.kbv.de/html/mvz.php) müssen diese ärztlich geleitet sein, wobei der ärztliche Leiter entweder als angestellter Arzt oder Vertragsarzt im MVZ tätig sein muss. Die Einführung dieser Kooperationsform fand im Rahmen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes im Jahr 2004 statt.