Sindelfingen

Mercedes-Benz revolutioniert Sindelfingen: Neue Lackieranlage für 2028!

Mercedes-Benz hat angekündigt, eine neue Lackieranlage am Standort Sindelfingen zu bauen. Diese Anlage, die den Namen „Next Generation Paintshop“ tragen wird, soll im Jahr 2028 in Betrieb genommen werden. Ziel des Projekts ist es, den Energieverbrauch pro lackierter Karosserie um etwa 50 Prozent im Vergleich zur bestehenden Lackiererei zu reduzieren.

Die Investitionen in die neue Anlage belaufen sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Der Bau erfolgt auf der Fläche einer ehemaligen Montagehalle, die insgesamt rund 60.000 Quadratmeter groß ist. Die technische Umsetzung wird in Zusammenarbeit mit der Dürr Systems AG realisiert. Die Lackieranlage wird ohne fossile Brennstoffe betrieben und soll vollständig mit Grünstrom versorgt werden, womit das Unternehmen einen Schritt in Richtung nachhaltigere Produktion macht. Darüber hinaus ist ein internes Wärmeverbundnetz mit Wärmepumpen geplant, um überschüssige Prozesswärme wiederzuverwenden.

Umweltfreundliche Maßnahmen

Zu den weiteren umweltfreundlichen Maßnahmen der neuen Lackieranlage gehören die Aufbereitung des Abwassers sowie eine Abluftreinigung, die Emissionen um rund 60 Prozent reduzieren soll. Auch die Dachfläche der Anlage wird mit Photovoltaikmodulen ausgestattet, während begrünte Außenanlagen zur Reduzierung von Wärmeinseln und zur Verbesserung der Luftqualität beitragen sollen.

Das Werk in Sindelfingen hat eine lange Tradition und besteht bereits seit 110 Jahren. Hier werden unter anderem die S-Klasse, die elektrische Baureihe EQS und verschiedene Modelle der E-Klasse gefertigt. Mercedes-Benz hat mit diesem Großprojekt eine klare Aussage für den Industriestandort Deutschland getroffen, was auch von der Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in einer Rede vor Ort lobend erwähnt wurde.

Trotz dieser Fortschritte bleibt jedoch die Frage offen, ob der Grünstrom vollständig aus zusätzlichen erneuerbaren Quellen stammt oder möglicherweise nur als Herkunftsnachweis zugekauft wird. Der Schritt zur neuen Lackieranlage wird jedoch als technischer Fortschritt hin zu einer effizienteren Produktion angesehen, auch wenn die tatsächliche Auswirkung auf die Gesamtemissionen des Unternehmens begrenzt sein könnte, solange weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren produziert werden.

Für weitere Einzelheiten über das Projekt können die Artikel auf Fahrzeug-Karosserie und Greentech Live nachgelesen werden.