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Am 9. und 10. Januar 2025 finden in Stuttgart und der umliegenden Region umfangreiche Bus-Streiks statt. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe zu diesen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Rund 30 Betriebe sind von den Streiks betroffen, die sowohl am Donnerstag als auch am Freitag teils durchgeführt werden.
In Stuttgart sind mehrere Buslinien von den Streiks betroffen. Dazu gehören die Linien 53, 54, 58, 73, 90, 91 und 99. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) empfehlen den Fahrgästen, mehr Zeit einzuplanen und sich über die elektronische Fahrplanauskunft zu informieren. Zudem sind auch betroffen:
- Im Landkreis Böblingen: Alle Linien des Stadtverkehrs Sindelfingen und Böblingen, sowie die Linien 634, 634a, 635, 636 und 637 in Leonberg. Auch die Schnellbuslinien X16 und X76 sowie die Schönbuch-Linien 734, 752, 756, 760 und 761 könnten ausfallen.
- Im Kreis Ludwigsburg: Hier sind alle Stadtverkehrs-Linien in Ludwigsburg betroffen, ebenso wie Verbindungen nach Kornwestheim, Remseck, Asperg, Marbach, Waiblingen und Stuttgart-Stammheim sowie verschiedene Stadtverkehr-Linien in Bietigheim-Bissingen.
- Im Kreis Esslingen: Obwohl keine spezifischen Ausfälle berichtet werden, könnten Linien der Firma Fischle betroffen sein, insbesondere nach Esslingen, Kirchheim und im Raum Nürtingen.
- Im Rems-Murr-Kreis: Bestätigte Streiks finden in Waiblingen und Backnang statt, jedoch bleibt der Schienenersatzverkehr für die Linien S2E, S3E und S4E in Betrieb.
Hintergrund der Streiks
Laut einem Bericht von SWR Aktuell wurden die Warnstreiks im Busverkehr in mehreren Kommunen in Baden-Württemberg angekündigt. Die Gewerkschaft ver.di hat zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, um Druck auf den Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) auszuüben. Der WBO kritisierte den Streikaufruf und wies darauf hin, dass dieser insbesondere Schülerinnen und Schüler beeinträchtigen könnte.
Die ersten Verhandlungen für die etwa 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe fanden am 18. Dezember ohne ein Angebot der Arbeitgeber statt. Ver.di fordert einen Lohnzuwachs von neun Prozent sowie eine Erhöhung um 100 Euro für Auszubildende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht ist am 31. Dezember 2024 ausgelaufen. Weitere Auswirkungen sind in anderen Städten wie Göppingen, Geislingen, Neckarsulm und Schwetzingen/Wiesloch angekündigt, wobei auch der Busverkehr in Heidenheim, Plochingen, Karlsruhe sowie im Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, Karlsruhe und Pforzheim betroffen sein könnte.