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Faultiere in Stuttgart: Jetzt kann man sie hautnah erleben!

Im Amazonienhaus der Wilhelma in Stuttgart ist seit Ende Januar 2025 ein Faultierweibchen frei unterwegs. Das Amazonienhaus erstreckt sich über eine Fläche von 1100 Quadratmetern und simuliert eine typische Regenwaldlandschaft, in der sich die Tiere wohlfühlen können. Die Faultiere schlafen durchschnittlich etwa 15 Stunden am Tag und sind während ihrer aktiven Phasen meist hängend in den Baumwipfeln zu finden.

Die Tiere benötigen große Zeitabschnitte für den Schlaf, während sie bei Aktivität mit ihren etwa 10 Zentimeter langen Krallen langsam in den Baumkronen hangeln. Faultiere sind aufgrund ihrer guten Tarnung schwer zu entdecken, was ihren natürlichen Lebensraum im Amazonasgebiet zusätzlich schützt.

Lebensweise der Faultiere

Faultiere gehören zur Ordnung der Nebengelenktiere, zu der auch Gürteltiere und Ameisenbären zählen. Beim Schlafen stützen sie sich mit dem Rücken auf einem Ast ab und haben stets drei bekrallte Zehen. Abhängig von der Art besitzen sie entweder zwei (Zweifingerfaultier, auch Unau genannt) oder drei (Dreifingerfaultier) bekrallte Finger.

Ihre gebogenen Krallen bieten hervorragenden Halt in den Baumkronen. Das spezielle Haarkleid der Faultiere ist auf dem Bauch gescheitelt, was das Ablaufen von Regen erleichtert. Jungtiere haben anfangs ein am Rücken gescheiteltes Haarkleid und verbringen bis zu 9 Monate bei ihrer Mutter. Im feuchten Fell der Faultiere siedeln oft blaugrüne Algen, die zur Tarnung beitragen. Aufgrund ihrer langsamen, energiesparenden Lebensweise werden sie selten von Fressfeinden entdeckt.

Alle drei bis acht Tage begeben sich Faultiere in Bodennähe, um ihren Kot und Urin abzugeben. Am Boden sind sie jedoch stärker gefährdet, da sie sich dort nur robbend auf dem Bauch fortbewegen können. Diese Lebensweise macht sie angreifbar, während sie in den Baumkronen weitaus sicherer sind.