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Gudrun Frech ist seit zehn Jahren als Trauerbegleiterin in Stuttgart tätig. In ihrer Rolle unterstützt sie Menschen in ihrem Trauerprozess bei der Bestattungsschmiede und hat durch ihre Arbeit im Hospiz den Weg zur Trauerbegleitung gefunden. Frech zufolge ist Trauer ein individueller Prozess, der häufig erst Jahre nach einem Verlust auftritt. Ihre Initiative begann mit der Durchführung eines Trauercafés im Hospiz, um Hinterbliebene zu begleiten und zu unterstützen.
Der Beruf des Trauerbegleiters ist meist ehrenamtlich, kann jedoch auch von Bestattungsunternehmen angeboten werden. Frech hebt hervor, dass eine gute Betreuung nach der Beisetzung das Risiko für Depressionen verringern kann. Insbesondere anhaltende Trauerstörungen werden von einigen Krankenkassen als behandlungsbedürftig angesehen. Die Sichtweise auf Trauer hat sich in den letzten 30 Jahren erheblich verändert, was auch durch den seit 2007 anerkannten Ausbildungsberuf des Bestatters unterstützt wird.
Vielfältige Trauerangebote in Stuttgart
Schulklassen und Konfirmandengruppen haben die Möglichkeit, die Bestattungsschmiede zu besuchen, um Berührungsängste mit dem Tod abzubauen. Zudem tragen Menschen, die ihren Trauerprozess in sozialen Medien teilen, zur Enttabuisierung des Themas bei. Frech betont, dass es keine universellen Werkzeuge zur Trauerbewältigung gibt, aber dass es wichtig ist, zu lernen, wie man mit Trauer umgeht. Sie nutzt Metaphern, um Trauernden zu helfen, ihre Gefühle zu verstehen und bietet im Rahmen des Cafés Zeitenwende monatliche Treffen für Trauernde in Stuttgart-Degerloch an.
Hier sollen Trauernde lernen, ihre Emotionen zu benennen und wahrzunehmen. Frech betont auch, wie wichtig es für Angehörige ist, für Trauernde da zu sein, was sich manchmal in Schweigen und Tränen äußert. Neben dem Café Zeitenwende veranstaltet sie alle zwei Monate eine Trauerwanderung. Die Angebote der Trauerschmiede sind zudem für Menschen zugänglich, die nicht von der Bestattungsschmiede begleitet wurden. Frech verdeutlicht, dass keine Trauer schwerer ist als eine andere.
Das Thema Trauerbewältigung ist auch für viele andere Menschen von Bedeutung, die sich mit ihrer Trauer überfordert fühlen und Unterstützung benötigen. Gemäß einer Recherche bieten verschiedene Anlaufstellen Möglichkeiten zur Trauerbegleitung, darunter Selbsthilfegruppen, professionelle Gespräche mit Seelsorgenden oder Psychotherapeut:innen. Bei akuten Notfällen, wie Suizidalität, sollten Rettungsdienste oder die Polizei kontaktiert werden. Auch die medizinische Versorgung bietet Unterstützung durch Therapeut:innen oder Telefonseelsorge, wobei anonym und kostenlos Hilfe bereitgestellt wird. Selbsthilfegruppen ermöglichen den Austausch mit anderen Betroffenen und helfen, individuelle Trauer durch Austausch und Informationen zu verarbeiten. Professionelle Hilfe ist ebenfalls bei dauerhaften Schwierigkeiten in der Trauerbewältigung verfügbar.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Trauerunterstützungsangeboten sind auf den Webseiten [ZVW](https://www.zvw.de/stuttgart-region/ich-bin-der-stock-gehen-m%C3%BCssen-sie-selbst-trauerbegleiterin-aus-stuttgart_arid-925789) und [Trauern in besonderen Zeiten](https://trauern-in-besonderen-zeiten.de/anlaufstellen/) zu finden.