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Im südwestdeutschen Bussektor wird aktuell erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi hat diese für den 21. und 22. Januar 2025 angesetzt, um den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde zu erhöhen. Die Streiks begannen am Dienstag mit der Frühschicht in über 30 privaten Omnibusunternehmen.
Die betroffenen Städte umfassen unter anderem Schwäbisch Hall, Tübingen, Ludwigsburg, Karlsruhe, Sindelfingen und den Raum Heilbronn. Auch im Großraum Stuttgart ist der Überlandverkehr beeinträchtigt. Die Genauergebnisse der Streiks variieren je nach Stadt und Region, abhängig von der Präsenz der jeweilig bestreikten Unternehmen im Linienverkehr. In den meisten betroffenen Betrieben findet während der Streiktage kein regulärer Linienbetrieb statt.
Forderungen der Gewerkschaft und Reaktionen der Arbeitgeber
Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von neun Prozent sowie eine Erhöhung von 100 Euro monatlich für Auszubildende über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber reagieren auf diese Forderungen zurückhaltend. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) bezeichnet die Forderungen als „unseriös“ und fordert dazu auf, gemeinsam am Verhandlungstisch Lösungen zu finden.
Diese Warnstreiks sind die zweiten in diesem Jahr – der erste fand bereits in der zweiten Januarwoche statt. Ein Ziel dieser Aktionen ist es, den Druck auf die Arbeitgeber weiter zu verstärken. Die nächste Gesprächsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern ist für den 31. Januar geplant, wodurch sich die Verhandlungen weiter zuspitzen könnten, wie [Stuttgarter Nachrichten](https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bus-streik-wo-fahren-keine-busse.8861b45e-839b-458d-848a-1b80defdd524.html) berichtet.
Gewerkschaftsfunktionär Jan Bleckert hebt zudem die Bedeutung eines gut funktionierenden und starken öffentlichen Personennahverkehrs für die kommunale Infrastruktur hervor und sieht Verbesserungen bei den Gehältern als notwendig, um die Fachkräftelücke zu schließen, was auch der [ZVW](https://www.zvw.de/baden-w%C3%BCrttemberg/verdi-warnstreiks-bei-busunternehmen-im-s%C3%BCdwesten_arid-913444) unterstreicht.