Tuttlingen

Grüne Wärme für Tuttlingen: Neue Heizzentrale senkt CO2-Ausstoß!

In Tuttlingen wird eine neue Heizzentrale an der Stadionstraße in Betrieb genommen, die 53 Gebäude mit Wärme versorgt. Dazu gehören sowohl Einfamilien- als auch Mehrfamilienhäuser, Schulen und Hotels. Die Gebäude sind über ein umfassendes Netzwerk von Fernwärmeleitungen an die Heizzentrale angeschlossen.

Die Heizzentrale setzt auf umweltfreundliche Energie. Seit dem Jahr 2000 sind zwei Gaskessel und ein Holzhackschnitzelkessel im Einsatz, wobei in den letzten zwei Jahren ein leistungsfähigerer Holzhackschnitzelkessel für 2,2 Millionen Euro installiert wurde. Zukünftig plant man den Einbau von Großwärmepumpen im Keller der Heizzentrale, für deren Installation Investitionskosten von 1,2 Millionen Euro veranschlagt sind. Diese Wärmepumpen sollen Wärme aus einem Abwasserkanal nutzen, der parallel zur Donau verläuft. Ein Wärmetauscher wird im Abwasserkanal installiert, um die Ressourcen effektiv zu nutzen. Der benötigte Strom für die Wärmepumpen wird durch eine Photovoltaikanlage bereitgestellt.

Reduktion des Gasverbrauchs

Ein zentrales Ziel dieser Maßnahmen ist die Unabhängigkeit vom Gasmarkt, insbesondere vor dem Hintergrund des verminderten Gasverbrauchs seit dem Ukraine-Krieg. Die bestehenden Gaskessel bleiben jedoch als Backup erhalten. Die Gesamtleistung der Heizzentrale wird von 2400 auf 3300 kW erhöht, was dazu führt, dass die jährliche Energieerzeugung auf rund 5,5 Millionen kWh steigt. Dies führt zu einer CO2-Einsparung von etwa 1000 Tonnen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen.

Die Holzversorgung für die Heizanlage wird künftig aus dem städtischen Wald stammen, und eine neue Anlage zur Herstellung von Hackschnitzeln aus Rest- und Schwachholz wird auf der Deponie Hasenholz errichtet. Das Fernwärmeleitungsnetz hat eine Gesamtlänge von drei Kilometern. Die Stadtwerke betreiben in Tuttlingen, Möhringen und dem Gewerbepark Neuhausen insgesamt 16 Heizzentralen und zehn Wärmenetze.

In einem ähnlichen Kontext haben die Stadtwerke Neuruppin ein CO2-neutrales Heizwerk in der Ernst-Toller-Straße geplant und gebaut. Dieses Heizwerk verfügt über einen 2-Megawatt-Feststoffkessel und trägt zur klimaneutralen Entwicklung der Stadt Neuruppin bei. Für die Wärmegewinnung wird Holz aus einer Kurzumtriebsplantage der Stadtwerke genutzt, die sich in der Nähe des Klärwerks befindet. Auf dieser landwirtschaftlichen Nutzfläche wurden schnellwachsende Holzarten angepflanzt, deren Ernte zur Wärmeversorgung beiträgt, wie [swn.de](https://www.swn.de/fernwaerme/fernwaerme-aus-holzhackschnitzel.html) berichtet.