Tuttlingen

Häkeln als Kunst: Katharina Krenkel erobert die Galerie in Tuttlingen!

Katharina Krenkel ist eine Künstlerin, die Häkeln als Kunstform nutzt. Ihre einzigartigen Werke sind derzeit in der Galerie der Stadt Tuttlingen ausgestellt. Unter dem Titel „Stillleben – Filigrane Schätze“ präsentiert sie eine Reihe von so genannten „Soft Sculptures“. Dazu zählen bemerkenswerte Objekte wie eine brennende Kerze, ein Schädel, ein schlaffer Fußball und ein Tampon. Diese Arbeiten zeichnen sich durch ihre kleinteilige und humorvolle Gestaltung aus, beispielsweise eine Tischdecke, die eine Landschaft darstellt, sowie ein Hodenschutz.

Krenkel, die in Buenos Aires geboren wurde, in Stuttgart aufwuchs und heute in Püttlingen im Saarland lebt, hat Kunst und Kommunikationsdesign studiert und kann auf eine 30-jährige Erfahrung im Häkeln zurückblicken. Ihre Technik ist seit etwa 200 Jahren bekannt und wurde bereits 2022 in einer Ausstellung mit gehäkelten Korallenriffen in der Burda-Kunsthalle präsentiert. Ihre Arbeiten thematisieren klassische Vanitas-Motive und verarbeiten das Stillleben auf kreative Weise. Auch Performances, die ihre Ausstellungen begleiten, gehören zu ihrem künstlerischen Repertoire. Am 30. März wird es in Tuttlingen ein Happening im Freien geben, bei dem Teilnehmer große Spitzendeckchen über unerwünschte Dinge legen werden.

Vielfalt der Materialien und Techniken

Katharina Krenkel arbeitet nicht nur mit Wolle, sondern auch mit einer Vielzahl weiterer Materialien, darunter Lurex, Polyamidwolle, Absperrband, Müllsäcke, Draht, Videobänder und Gummiprofile. Ihre Kunst widerspricht dem traditionellen Verständnis der Bildhauerei, das meist „harte“ Materialien bevorzugt. Krenkel beschreibt sich selbst als Bildhauerin mit Häkelnadel und Wolle und liebt es, Widersprüche in ihren Arbeiten zu thematisieren. Die einzelnen Maschen ihrer Skulpturen repräsentieren eine zelluläre Struktur, die mit Wahrnehmungen durch Überzeichnungen, veränderte Proportionen und ironische Brechungen spielt.

Zusätzlich betreibt Krenkel seit 2010 ein eigenes Blog, in dem sie über ihre neuesten Werke, Projekte und Ausstellungen berichtet. Neben Biografie, Bibliografie und Filmografie enthält das Blog auch Einblicke in ihre Arbeiten. Eines ihrer Kunstprojekte namens „Everybody’s handcrafted“ lädt dazu ein, wöchentlich eine Begegnung in Form einer gehäkelten Figur darzustellen, wobei sowohl positive als auch negative Begegnungen wertfrei verarbeitet werden.

Die Ausstellung „Stillleben – Filigrane Schätze“ läuft noch bis zum 30. März, und neben Krenkels Arbeiten sind auch Keramik-Skulpturen von Stephan Hasslinger zu sehen. Die Galerie hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, was Interessierten die Gelegenheit gibt, diese außergewöhnliche Kunst hautnah zu erleben, wie Schwäbische.de berichtete. Weitere Einblicke in Krenkels Schaffen bietet ihr Blog unter katharina-krenkel.de.