
Simon Gruler und seine Freunde Markus Götz und Dominik Schwarzwälder aus Aldingen und Aixheim engagieren sich aktiv für den Umweltschutz, indem sie Müll in den Gewässern Prim und Hagenbach sammeln. Diese Aktion wurde ins Leben gerufen, nachdem Gruler bei seinen Radtouren auf den Müll in der Umgebung aufmerksam geworden war.
In den letzten vier Wochen haben die drei Männer sechsmal Müll gesammelt, wobei sie jeweils drei bis sechs Stunden im Einsatz waren. Ausgerüstet mit Anglerhosen, die von der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurden, konnten sie auch im Wasser arbeiten und packten den Müll in mitgebrachte Mülltüten oder zogen ihn an das Ufer, um ihn später abzutransportieren.
Vielfältige Fundstücke und Weiterführende Pläne
Während ihrer Sammelaktionen stießen sie auf zahlreiche Gegenstände, darunter Felgen, eine Mülltonne, Schienen, Stahlträger und sogar einen Grabstein. Insgesamt haben sie bereits vier Anhänger voller Müll zum Aldinger Bauhof gebracht. Die Metallteile, die sie fanden, sollen auf einem Schrottplatz abgegeben werden, wobei der Erlös an einen Kindergarten gespendet wird. Die Männer beabsichtigen, ihre Sammelaktionen fortzusetzen, bevor die Ufer zu dicht bewachsen sind, und planen, im Herbst wieder aktiv zu werden.
Diese Initiativen stehen im Kontext eines größeren Problems: einer umfassenden Analyse des BUND, die in Deutschland bei Müllsammelaktionen über 2500 Müllteile untersuchte. Laut den Ergebnissen bestehen fast alle gesammelten Teile aus Einwegverpackungen, wobei die Hälfte des Mülls aus Plastik besteht, während die andere Hälfte aus Metall, Glas, Papier oder Verbundstoffen gefertigt ist. Deutschland hat mit 237 kg pro Kopf den zweithöchsten Verpackungsmüll in der EU, nur Irland hat mehr. Seit 2005 ist die Pro-Kopf-Menge an Verpackungsmüll in Deutschland um 26 % gestiegen.
Einwegverpackungen tragen erheblich zur Vermüllung der Natur und zur Ressourcen- sowie Klimakrise bei. Der BUND sieht Mehrwegverpackungen als eine nachhaltige Lösung, da weniger als 1 % dieser in der Umwelt landet. Besondere Aufmerksamkeit gilt To-Go-Verpackungen, die die Hälfte der gesammelten Teile ausmachen, während 17 % Lebensmittelverpackungen und 15 % Süßigkeitenverpackungen sind. Unter den Herstellern, deren Verpackungen gefunden wurden, sind auch große Namen wie Ferrero, Burger King, Kaufland, Lidl, Coca-Cola, McDonald’s, Nestlé und Aldi.
Der BUND fordert, dass Händler und Hersteller in die Pflicht genommen werden, Mehrweg zu fördern. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, ambitionierte Mehrwegziele im EU-Rat und in Deutschland zu unterstützen. Die EU-Verpackungsverordnung wird am kommenden Montag im EU-Umweltrat abgestimmt, während gleichzeitig alarmierende Zahlen zeigen, dass bis zu 23 Millionen Tonnen Müll im Jahr 2016 in aquatische Ökosysteme gelangten, was die Notwendigkeit für sofortige Maßnahmen unterstreicht.