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Am ehemaligen Zieglerhof in Schura tut sich etwas: Benjamin Diekmann und Vanessa Birgel haben das leerstehende Gebäude erworben und planen dessen Abriss. Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung soll an dieser Stelle ein neues Wohnhaus mit altersgerechten Wohnungen entstehen.
Die Entscheidung für den Abriss fiel, da die Erhaltung der alten Bausubstanz nicht möglich sei. Dennoch werden Teile der alten Struktur, wie gut erhaltene Balken und Türen, in das neue Gebäude integriert. Vanessa Birgel hat alte Möbel gesammelt, die ebenfalls erhalten bleiben sollen. Das geplante Wohnhaus wird neun kleine Einheiten mit einer Größe zwischen 50 und 70 Quadratmetern bieten, welche sich ideal für Einzelpersonen oder Paare eignen. Zudem ist ein Raum vorgesehen, der für mobile Dienstleister wie Frisöre oder Fußpfleger genutzt werden kann.
Neubau mit seniorenfreundlichem Konzept
Diekmann und Birgel möchten Senioren in Schura ein Zuhause bieten, das ihnen ermöglicht, in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben, ohne in ein Seniorenzentrum umziehen zu müssen. Das neue Gebäude soll sich optisch ansprechend in die Umgebung einfügen. In den letzten Monaten haben die neuen Eigentümer verschiedene Vorbereitungen getroffen, wie das Aufräumen des Außenbereichs und den Abbau einer Blechhütte sowie die Entsorgung von Gerümpel. Auch ein alter, unentdeckter Brunnen auf dem Grundstück könnte die Planung des Neubaus beeinflussen.
Diekmann plant, einen Förderantrag für den Neubau zu stellen, nachdem die notwendigen Arbeiten am Brunnen geklärt sind. Der Abriss des alten Zieglerhofs könnte, sofern alles nach Plan verläuft, Mitte 2025 erfolgen. Der Ortschaftsrat thematisiert den Zustand des Gebäudes ebenfalls, da Bedenken über einen möglichen Verfall geäußert wurden. Die Pläne der neuen Eigentümer stießen im Rat jedoch auf Zustimmung, weshalb auf das Vorkaufsrecht verzichtet wurde. Diekmann hat das Projekt bereits mehrfach im Rat vorgestellt und betont, dass kontinuierliche Fortschritte erzielt werden.
Darüber hinaus zeigt sich der steigende Bedarf an altersgerechten Wohnformen in der Gesellschaft. Laut einem Bericht von Capital wird die Anzahl der benötigten altersgerechten Wohneinheiten bis zum Jahr 2030 auf 3,6 Millionen prognostiziert, während lediglich 1,3 Millionen barrierefreie Wohnungen vorhanden sein sollen. Das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ bot im letzten Jahr einen Fördertopf von 75 Millionen Euro an, der innerhalb von sechs Wochen ausgeschöpft war.
Für den Umbau gibt es zahlreiche Empfehlungen, wie die Installation von Rampen, Treppenliften und ebenerdigen Duschen, um den Wohnraum für ältere Menschen zugänglich zu machen. Das Interesse an altersgerechtem Wohnen wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter zunehmen.