
Der Stadtrat von Tuttlingen steht vor einem umfassenden Neubauprojekt, das das beliebte Eiscafé „Venezia“ betrifft. Laut einem Bericht von schwaebische.de wurde der Bauantrag für den Neubau rund um das Eiscafé bereits eingereicht. Geplant ist der Abriss der drei älteren Gebäude, der voraussichtlich Anfang 2026 beginnen soll.
Das Konzept sieht einen Neubau mit fünf Etagen vor, der Gastronomie, Gewerberäume sowie Wohnungen umfasst. Albert Eisele vom Büro Eisele Architekten & Ingenieure leitet das Projekt. Die Fertigstellung ist frühestens für das Frühjahr 2027 geplant, mit einer Bauzeit von 12 bis 13 Monaten. Im Erdgeschoss ist die Errichtung eines zweigeschossigen Eiscafés oder weiterer gastronomischer Räumlichkeiten vorgesehen. Zudem wird eine flexible Trennwand zwischen dem neuen Eiscafé und dem Wintergarten des „Hula Mula“ eingeplant.
Details zum Neubauprojekt
Über dem Gastronomiebereich soll eine Gewerbeeinheit für Büros oder medizinische Praxen entstehen. Des Weiteren sind im oberen Bereich 13 Wohnungen mit Größen von 80 bis 120 m² und Balkonen, einige davon als Maisonette-Wohnungen, geplant. Der Neubau wird sich optisch am gegenüberliegenden historischen Turm orientieren.
Das Investitionsvolumen des Projekts wurde noch nicht bekannt gegeben, jedoch plant Eisele, Förderanträge zu stellen. Das Projekt befindet sich im Sanierungsgebiet „Sonnenbuckel/Weimarstraße“, wodurch voraussichtlich 90.000 Euro Fördergelder von der Stadt beantragt werden können. Der technische Ausschuss von Tuttlingen hat das Neubauprojekt bereits begrüßt.
Eine Ungewissheit besteht jedoch in Bezug auf den aktuellen Betreiber Claudio Artusi, der das Eiscafé im neuen Gebäude fortführen möchte. Der Mietvertrag für das „Venezia“ endet in diesem Jahr, und es sind bislang keine konkreten Gespräche über eine Fortführung geführt worden. Artusi, der zusätzlich das Eiscafé „Da Claudio“ betreibt, hat beide Standorte in den letzten zwei Jahren erfolgreich geführt. Die Personalbeschaffung wird als Herausforderung beschrieben, er ist jedoch offen für Gespräche über die Fortführung des „Venezia“, abhängig von der Miethöhe.
In Zusammenhang mit dem Neubauprojekt sollten auch die gesetzlichen Anforderungen zur Genehmigung von Bauanträgen beachtet werden. Wie sanier.de berichtet, ist in den meisten Fällen ein Bauantrag erforderlich, insbesondere bei Neubauten, Anbauten und wesentlichen Änderungen von bestehenden Gebäuden. Die Genehmigungspflicht gilt besonders, wenn die Wohnfläche vergrößert wird oder wesentliche Veränderungen am bestehenden Gebäude vorgenommen werden.
Für den Bauantrag müssen verschiedene Unterlagen eingereicht werden, darunter das Bauantragsformular, die Baubeschreibung, ein amtlicher Lageplan sowie Nachweise über Brandschutz und andere sicherheitstechnische Anforderungen. Der Antrag muss von einem bauvorlageberechtigten Planer, wie beispielsweise einem Architekten, unterzeichnet werden. Die Kosten für den Bauantrag sind in der Baugebührenordnung des jeweiligen Bundeslandes festgelegt und betragen in der Regel zwischen 0,4 und 0,5 % der gesamten Bausumme.