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Im Rahmen der Sanierung der beiden Gymnasien in Tuttlingen, die mit Kosten von insgesamt 75 Millionen Euro veranschlagt sind, stehen die umliegenden Gemeinden unter Druck, sich an den Kosten zu beteiligen. Dieses Projekt gilt als das größte Bauvorhaben der Stadt Tuttlingen, wobei der Schüleranteil aus dem Umland an den Gymnasien erheblich ist. So kommen beispielsweise 42,5% der Schüler am Immanuel-Kant-Gymnasium (IKG) und 49,8% am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) aus benachbarten Gemeinden.
Ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg verpflichtet die Umlandkommunen zur Kostenbeteiligung, sofern der Anteil der auswärtigen Schüler über 30% liegt. Aktuell haben einige Gemeinden, wie Blumberg, signalisiert, sich nicht an den Kosten beteiligen zu wollen, was die Freiwilligkeitsphase bereits scheitern ließ. Emmingen-Liptingen ist mit rund 3,4 Millionen Euro von den Kosten am stärksten betroffen, während die Stadt Tuttlingen signalisiert hat, die finanzielle Belastung für die umliegenden Kommunen zu erkennen.
Anreize und Verhandlungen
Um die Umlandgemeinden zu einer schnelleren Unterschrift zu bewegen, bietet die Stadt Tuttlingen einen Anreiz in Form eines 25%igen Abschlags für die Vertragsunterzeichnung vor dem Ende der Freiwilligkeitsphase am 31. März. Diese Maßnahme bedeutet einen Verzicht von 6,1 Millionen Euro auf einen Gesamtbetrag von 24,4 Millionen Euro.
Die Verhandlungen mit allen Gemeinden des Landkreises Tuttlingen sind bereits im Gange, da die Stadt Tuttlingen möglicherweise finanzielle Mittel von den umliegenden Städten und Gemeinden eintreiben könnte. Bisher haben alle 25 betroffenen Städte und Gemeinden eine Absichtserklärung zur einvernehmlichen Lösung unterzeichnet. Dennoch bleibt die Höhe der Beträge und der Zahlungszeitraum Gegenstand intensiver Gespräche, die aufgrund der finanziellen Belastungen der beteiligten Gemeinden als schwierig eingeschätzt werden.
Zusätzlich hat die Stadt Tuttlingen verzichtet, den nächsten rechtlichen Schritt beim Kultusministerium einzuleiten, der für das formelle Verfahren notwendig gewesen wäre. Diese Entscheidung soll als Signal für eine friedliche kommunale Zusammenarbeit verstanden werden, wie [wochenblatt-news.de](https://www.wochenblatt-news.de/region-tuttlingen/tuttlingen/schulbaufinanzierung-in-tuttlingen-weiterer-schritt-zu-einvernehmlicher-loesung/) berichtete.
Insgesamt zeigt sich, dass die Stadt Tuttlingen versucht, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Stadt als auch der umliegenden Kommunen gerecht wird. Gleichzeitig werden rechtliche Auseinandersetzungen vermieden, während der Fokus auf die Sanierung der beiden Gymnasien gelegt wird.
Für weitere Details zur Kostenstruktur und den aktuellen Entwicklungen, verweisen wir auf [schwaebische.de](https://www.schwaebische.de/regional/tuttlingen/tuttlingen/wer-schnell-unterschreibt-bekommt-rabatt-stadt-verzichtet-auf-mehrere-millionen-euro-3322764).