Villingen-Schwenningen

Fasnet in Villingen: Wachstumsdruck bedroht historische Tradition!

Die Narrozunft Villingen sieht sich aktuellen Herausforderungen gegenüber, während die Mitgliederzahl in den letzten Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnet hat. Immer mehr Hästräger nehmen an den Umzügen in der Villinger Innenstadt teil, was eine positive Entwicklung darstellt. Dennoch äußern Zunftmeister Anselm Säger und Zunftarchivar Michael Bohrer Bedenken hinsichtlich der Qualität der Häser und Schemen, die von den Narren getragen werden. Sie befürchten, dass einige Narren das Brauchtum nicht in der gebotenen Weise respektieren, was zu einer Verwässerung der Traditionen führen könnte. Die Vereinsführung bezieht die Meinungen der Mitglieder in ihre Überlegungen ein, um mögliche Lösungen zu finden.

Tradition und Anonymität in der Fasnet

Die Schwäbisch-alemannische Fasnet umfasst zahlreiche Figuren, darunter sowohl traditionelle wie den Narro als auch modernere wie Hexen. Im Gegensatz zu Kostümmode im Karneval und Fasching tragen Narren jedes Jahr das gleiche ‚Häs‘, ihre spezielle Verkleidung. Die Masken, auch ‚Schemen‘ genannt, sind in Villingen-Schwenningen oft aus Lindenholz geschnitzt und tragen zur Anonymität der Umzugsteilnehmer bei. Diese Anonymität ist von großer Bedeutung für den Brauch, da die Narren bekannte Gesichter unerkannt mit kleinen Witzen aufziehen, was als ’strählen‘ bezeichnet wird. Zudem wurde die Schwäbisch-alemannische Fasnet im Dezember 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen, was die kulturelle Bedeutung dieser Tradition unterstreicht.

Für weitere Informationen über die Fasnet in Villingen können interessierte Leser den Artikel auf Schwarzwälder Bote und die offizielle Webseite von Villingen-Schwenningen besuchen.