Villingen-Schwenningen

Papst Franziskus verstorben: Trauer und Dankbarkeit in der Region

Am Ostersonntag, den 20. April, sprach Papst Franziskus zum letzten Mal öffentlich und spendete den Segen Urbi et Orbi. Nur wenige Stunden später, am Ostermontag, wurde sein Tod um 7:35 Uhr von Kardinal Kevin Ferrell bekanntgegeben. Der 88-Jährige war am 23. März aus der Gemelli-Klinik entlassen worden und hatte trotz gesundheitlicher Warnungen seine Pflichten wahrgenommen. Sein letzter öffentlicher Auftritt war jedoch von gesundheitlicher Schwäche geprägt.

Infolge seines plötzlichen Todes herrscht in den Gemeinden der Schwarzwald-Baar-Region Betroffenheit und Dankbarkeit. Dekan Josef Fischer äußerte, dass der Tod des Papstes überraschend kam, da er auf eine Erholung gehofft hatte. Gottesdienste in der Osterwoche werden in Gedenken an ihn abgehalten. Im Münster wird seiner mit einem Bild und einem Zitat gedacht, ebenso stehen Opferkerzen bereit.

Erbe und Lebenswerk von Papst Franziskus

Papst Franziskus, geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, trat in einen Jesuitenorden ein und wurde 1969 zum Priester geweiht. 1992 wurde er zum Bischof und 2001 von Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt. Seit März 2013 war er Papst und der erste Nichteuropäer seit über 1.200 Jahren in diesem Amt. Er erarbeitete sich den Ruf eines reformwilligen Papstes, der sich für die Barmherzigkeit Gottes und die Bedürfnisse der Menschen einsetzte.

Seine Osterbotschaft, die aufgrund seiner körperlichen Verfassung verlesen wurde, warnt vor wachsendem Antisemitismus und betonte seine Anliegen wie die Integration von geschiedenen sowie homosexuellen Personen und die Kritiken an Klerikalismus. Franziskus hinterlässt ein bedeutendes Erbe, insbesondere in Bezug auf den interreligiösen Dialog, das Engagement für migrantische Menschen und die Herausforderungen des Klimawandels, wie in seiner Ökoenzyklika „Laudato si“ thematisiert.

Diakon Rupert Kubon, der die Papstwahl in einem Exerzitienhaus erlebte, beschreibt Franziskus als Brückenbauer und hofft auf einen Fortbestand seiner Reformen in der katholischen Kirche. Claudia Dinser, Mitglied im Gemeindeteam St. Konrad, und Dietmar Schwörer, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, äußerten, dass sie sich mehr Veränderungen erhofft hatten, während Juliane Mayer, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, auf den prägenden Einfluss des Papstes hinweist. Harald Weh, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, hofft, dass der nächste Papst das Werk von Franziskus fortführt.