RottweilVillingen-Schwenningen

Puppendoktorin Vreny Kunz: Ein Herz für alte Spielzeuge!

Vreny Kunz, eine erfahrene Puppendoktorin, hat das Rentenalter erreicht, plant jedoch nicht, in den Ruhestand zu gehen. Ihre Leidenschaft für die Restaurierung von Spielzeugen führt sie mehrmals jährlich ins Puppenmuseum von Kornelia Hermann in Rottweil. Viele Besucher bringen beschädigte Puppen und Kuscheltiere mit, deren emotionaler Wert für sie oft höher ist als der Marktwert.

In einer kürzlich stattgefundenen Veranstaltung brachten Besucher aus verschiedenen Orten ihre alten Spielzeuge zur Reparatur. Ein älteres Ehepaar aus Villingen brachte etwa 100 Jahre alte Puppen, die sich in desaströsem Zustand befanden. Auch eine 80-jährige Dame freute sich über die Wiederherstellung ihrer ersten Puppe. Eine andere Dame berichtete von ihrer Käthe-Kruse-Puppe, die durch einen Hund beschädigt wurde. Kunz hat jahrzehntelange Erfahrung und einen Fundus an Ersatzteilen, was es ihr ermöglicht, den Kunden nützliche Ratschläge zu Reparaturmöglichkeiten zu geben.

Herausforderungen und Leidenschaft im Puppenmuseum

Das Puppenmuseum wird aus Leidenschaft betrieben, sieht sich jedoch mit einem rückläufigen Interesse an Sammlerstücken konfrontiert, was von Kornelia Hermann thematisiert wird. Sie äußert Skepsis über die Zukunft des Museums und den Einfluss von Online-Shopping. Während hochwertige Puppen oft reparierbar sind, sind moderne Plastikpuppen meist schwieriger zu restaurieren. Vreny Kunz ist bestrebt, den alten Spielzeugen neues Leben einzuhauchen und bietet sogar an, neue Kleidung für unbrauchbare Puppen zu nähen. Die reparierten Puppen sollen am 19. und 20. Juli ins Puppenmuseum zurückgebracht werden, wie Südkurier berichtete.

Zusätzlich fand in Altensteig (Württemberg) eine besondere „Sprechstunde“ von Vreny Kunz im Museum im Alten Schloss statt, die großen Anklang fand. Mit langen Warteschlangen im Wartebereich untersuchte Kunz die mitgebrachten Puppen und Teddybären, einige von ihnen wiesen ernsthafte Schäden wie gebrochene Arme oder Schädelbrüche auf. Die Heilungschancen der meisten Puppen sind jedoch gut, und sie stellte Gutachten aus sowie wickelte die Puppen in Tücher. Über 20 Patienten wurden zur weiteren Behandlung in die Puppen- und Teddybären-Klinik nach Uster, Schweiz, mitgenommen. Manche konnten vor Ort behandelt werden, während die Besucher auch Tipps zur Pflege erhielten. Unter den Mitbringungen war ein Teddybär, der bedeutende Erinnerungen weckte und über 85 Jahre alt war. Diese Veranstaltung endete mit Kaffee und Kuchen, und Schwarzwälder Bote berichtete ausführlich über das Ereignis.