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Volkswagen vor dem Umbruch: Rüstungsproduktion in Osnabrück im Visier!

In der jüngsten Ausgabe der Sendung „Markus Lanz“ vom 15. April 2025 wurde über die derzeitige Krise der deutschen Automobilindustrie berichtet, insbesondere die Situation der Volkswagen AG in Niedersachsen. Diese ist der größte Arbeitgeber im Bundesland und sieht sich bedrohten betriebsbedingten Kündigungen und Werksschließungen gegenüber. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, plädierte in der Diskussion für den Ausbau der Rüstungsindustrie. Dies fällt zusammen mit der aktuellen Situation bei Volkswagen, die unter steigenden Kosten und einem Rückgang des Exports nach China leidet. Der Gewinn des Unternehmens ist um fast 31 Prozent eingebrochen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) äußerte sich in der Sendung zur Möglichkeit, die Rüstungsindustrie zur Stärkung der Wirtschaftsstruktur heranzuziehen. Das Volkswagen-Werk in Osnabrück steht zudem vor der Schließung, wobei Rheinmetall Interesse an einer militärischen Nutzung des Standorts bekundet hat. Weil äußerte sich jedoch zurückhaltend zu den Überlegungen von Rheinmetall. In einer bedeutenden Abstimmung stimmen 358.000 SPD-Mitglieder über den Koalitionsvertrag von Union und SPD ab, dem Stephan Weil zustimmen wird. Wirtschaftsverbände loben den Koalitionsvertrag, obwohl auch Zweifel geäußert wurden. Politik-Journalistin Eva Quadbeck kritisierte den Vertrag als „nicht gut“ und wies auf Unklarheiten zu wichtigen Themen wie dem Mindestlohn hin. Während die CSU bereits zugestimmt hat, steht die Zustimmung von SPD und CDU noch aus. Hinsichtlich des Finanzierungsvorbehalts für alle Maßnahmen sieht Weil diesen als realistisch und ehrlich an.

Volkswagen plant Einstieg ins Rüstungsgeschäft

Parallel dazu berichtete am 11. März 2025 die Volkswagen AG über ihre Geschäftsergebnisse für das Jahr 2024, bei denen ein Gewinnrückgang verzeichnet wurde. CEO Oliver Blume äußerte, dass das Unternehmen vorsichtig optimistisch für das Jahr 2025 sei und Überlegungen anstelle, ins Rüstungsgeschäft einzusteigen. Blume betonte, dass Volkswagen über umfassendes automobilen Know-how verfüge, jedoch derzeit alle Optionen offen seien. Der Fokus liege weniger auf konkreten Militärprojekten wie Geländewagen, sondern vielmehr auf der Nutzung freigewordener Kapazitäten, etwa für die Produktion von Tarnfarben.

Rheinmetall, der größte deutsche Rüstungskonzern, zeigt ebenfalls Interesse an der Übernahme und Umnutzung von VW-Werken zur Herstellung von Militärfahrzeugen, insbesondere das Werk in Osnabrück. Dieses wurde als „sehr geeignet“ für die militärische Produktion beschrieben, da es aktuell für Cabrio- und Kleinserien benutzt wird. Rheinmetall hat zudem ein Auge auf andere Standorte von Volkswagen, wie das in Dresden, geworfen. Volkswagen hat eine lange Tradition in der Produktion von Militärfahrzeugen, darunter die Geländewagen 181 und Iltis für die Bundeswehr. Das Unternehmen liefert auch Zivilfahrzeuge für den Einsatz bei den Feldjägern, die dann umgebaut werden, sowie Basisfahrzeuge für Rheinmetall-Militär-Lkw durch die Konzerntochter MAN.