Waiblingen

Sinkende Impfquoten: Maserngefahr steigt dramatisch in den USA!

Sinkende Impfquoten bei Kindern in den USA könnten laut einer aktuellen Studie zu einem Anstieg der Masernfälle führen. Die Forschung, durchgeführt vom Stanford Medicine Institute und anderen Universitäten, wurde im „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) veröffentlicht. Dabei wurde ein Computermodell verwendet, das die Ausbreitung von Masern, Röteln, Polio und Diphtherie unter verschiedenen Impfbedingungen simulierte. Es berücksichtigte Bevölkerungsentwicklung, bestehende Immunität und das Risiko von Einschleppungen.

Die Untersuchung zeigt, dass die aktuellen Impfraten auf Daten aus den Jahren 2004 bis 2023 basieren. Prognosen deuten darauf hin, dass bei den heutigen Impfständen in 20 Jahren etwa 850.000 Masernfälle, 170.000 Klinikeinweisungen und 2.500 Todesfälle zu erwarten sind. Ein Rückgang der Impfungen um lediglich 10 % könnte sogar dazu führen, dass in 25 Jahren 11,1 Millionen Masernfälle auftreten. Bei einer Halbierung der Impfraten wären die Folgen noch gravierender: 51,2 Millionen Masernfälle sowie eine erhebliche Zahl an Röteln-, Polio- und Diphtheriefällen wären die Folge, inklusive 10,3 Millionen Krankenhausaufenthalten und 159.200 Todesfällen. Laut Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. stellen Impfungen die effektivste Methode dar, um Masern vorzubeugen.

Aktuelle Situation und Entwicklungen in Europa

In Deutschland schwankt die Zahl der Masernfälle stark. Während im Jahr 2021 nur acht Fälle gemeldet wurden, gab es 2015 mit 2.466 Fällen den Höchststand. Auch in Europa sind die Trends besorgniserregend: 2024 wurden 127.350 Masernfälle gemeldet, die höchste Zahl seit über 25 Jahren. Besonders betroffen waren Kinder unter fünf Jahren, die 40 % der Fälle ausmachten.

Die Impfquote in Deutschland lag 2023 bei 93 % für die zweite Dosis, aber um die Verbreitung von Masern zu verhindern, wird eine Impfquote von 95 % benötigt. Im EU-Vergleich hatte Ungarn 2023 mit 99 % die höchste Impfquote, während Rumänien mit 62 % die niedrigste verzeichnete. 2023 stellte Rumänien auch den höchsten Inzidenzwert in der EU mit 192,3 Fällen je 1 Million Einwohner. Die WHO schätzte zudem für das Jahr 2023 weltweit etwa 107.000 Todesfälle durch Masern, vor allem unter nicht oder unzureichend geimpften Kindern unter fünf Jahren.

Masern sind hochansteckend und können das Immunsystem schwächen, was zu schweren Folgeerkrankungen führen kann. Es besteht ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren und Erwachsenen über 20 Jahren. Eine doppelte Impfung bietet den einzigen sicheren Schutz vor dieser Krankheit. Bereits fünf Tage vor dem Ausschlag sind Infizierte ansteckend, was die weitere Verbreitung begünstigt, insbesondere unter ungeimpften Personen.