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Stihl streicht 500 Stellen: Die Zukunft des Weltmarktführers wackelt!

Stihl, der Weltmarktführer für Motorsägen, sieht sich aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage gezwungen, knapp 500 Stellen weltweit abzubauen. Dies wurde ursprünglich von Merkur berichtet.

Der Personalabbau wird hauptsächlich die Verwaltung betreffen, wobei in Deutschland Stellen im niedrigen dreistelligen Bereich wegfallen sollen. Der Rückgang erfolgt sozialverträglich durch altersbedingte Austritte und ein Freiwilligenprogramm, ohne dass es zu Kündigungen kommt. Zum Ende des Jahres 2024 beschäftigte Stihl etwa 19.700 Mitarbeiter, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Von diesen arbeiten mehr als 6.000 am deutschen Stammhaus, welches während des coronabedingten Booms über 21.600 Angestellte zählte. Der Umsatz stieg 2024 um 1,1 Prozent auf 5,33 Milliarden Euro, bleibt jedoch hinter dem Rekordumsatz von 5,5 Milliarden Euro aus der Pandemie zurück.

Zukunftsprognosen und strategische Umstellungen

Stihl erwartet eine steigende Nachfrage nach Akku-Geräten, deren Anteil am Gesamtabsatz von 25 Prozent im Jahr 2024 auf 35 Prozent bis 2027 wachsen soll. Diese Umstellung könnte weitere Jobverluste zur Folge haben. Ein Großteil des Umsatzes, über 90 Prozent, wird im Ausland erwirtschaftet, was das Unternehmen anfällig für globale Marktschwankungen macht. Die Prognosen für die kommenden Jahre zeigen ein verhaltenes Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich und eine überarbeitete Kosten- und Personalstruktur, um die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland zu sichern.

Zusätzlich wurde in einem Bericht von Stihl Corporate bekannt gegeben, dass das Stammhaus in Waiblingen im Jahr 2024 einen Umsatz von 1,63 Milliarden Euro erzielt hat, was im Vergleich zu 1,58 Milliarden Euro im Jahr 2023 einen moderaten Anstieg darstellt. Am 31. Dezember 2024 waren 6.064 Mitarbeiter am Stammhaus beschäftigt, ebenfalls ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Um den Übergang von Benzin- auf Akkuprodukte zu bewältigen, wird eine Neuausrichtung in der Produktion und Verwaltung notwendig sein. Infolgedessen werden unter anderem punktuelle Produktionsverlagerungen in der Region in Betracht gezogen, jedoch nicht im Fokus stehen.

Die Anpassungen in der Personalstruktur am Standort Waiblingen erfolgen sozialverträglich, wobei bereits Fortschritte in den letzten Monaten spürbar sind. Der Standort Deutschland bleibt für das Unternehmen strategisch wichtig und wird weiterhin als Heimat betrachtet. Entscheidungsbefugnisse sollen in die Märkte verlagert werden, während der globale Fertigungsverbund optimiert wird.