
Mülheim an der Ruhr zeigt in dem aktuellen VRR-Standbericht, dass sich die Bewertung der Bahnhöfe im Verbundgebiet im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert hat. Wie Radiomülheim berichtet, wird die Aufenthaltsqualität am Hauptbahnhof Mülheim als gut eingeschätzt, jedoch gibt es Kritik an bestimmten Aspekten. Der Zustand des Bahnhofs Mülheim West wird als nicht tolerierbar eingestuft, was die geringe Zahl von täglich nur 88 ein- und aussteigenden Fahrgästen im Vergleich zu etwa 3.800 am benachbarten Bahnhof Styrum in den Fokus rückt.
Der Bericht, der vier Mal im Jahr veröffentlicht wird, berücksichtigt die Faktoren Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit. Insgesamt wird festgestellt, dass die Lage an großen Bahnhöfen erfreulich ist, während kleinere und mittlere Bahnhöfe, wie der Mülheimer Westbahnhof, schlechter abschneiden. So erhält der Bahnhof Styrum, der sich nur einige hundert Meter entfernt befindet, die Note „gut“, auch er hat allerdings Abstriche bei der Aufenthaltsqualität zu verzeichnen.
Testergebnisse und Investitionen im Fokus
Das Thema der Bahnhofsqualität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gemäß den Informationen von vrr.de besuchen Tester*innen vier Mal jährlich 296 Stationen im VRR-Verbundgebiet. Sie bewerten die oben genannten Faktoren und erkennen dabei, dass Bahnhöfe mit hohen Fahrgastzahlen tendenziell bessere Ergebnisse erzielen. Erfreulicherweise können rund 90 Prozent der Fahrgäste stufenfrei zu den Gleisen gelangen, was durch Aufzüge oder Rampen ermöglicht wird.
Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, hebt die Investitionen in die barrierefreie Infrastruktur hervor und formuliert das Ziel, Barrieren abzubauen, damit die Nutzung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) für alle Fahrgäste erleichtert wird. Allerdings zeigt die Statistik aus 2024, dass nur 155 der getesteten Stationen (52,36%) ordentliche oder ausgezeichnete Ergebnisse erzielen konnten, während 141 Stationen (47,64%) in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand waren. Der Rückgang positiver Bewertungen um 4,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr verdeutlicht den Handlungsbedarf, den Wittke auch an die Eisenbahninfrastrukturbetreiber richtet.