
Diakoneo, ein Sozialkonzern mit Sitz in Neuendettelsau, hat seine Pläne bekanntgegeben, den gesamten Gesundheitssektor zu verkaufen. Das Unternehmen plant, sich zukünftig auf Bildungsangebote und Dienste für Menschen zu konzentrieren. Der gesundheitliche Bereich wird nicht mehr Teil des Unternehmensfokus sein, wie [nn.de](https://www.nn.de/region/ansbach/nach-paukenschlag-in-schwabach-diakoneo-verkauft-einrichtungen-in-westmittelfranken-1.14575933) berichtete.
Vorständin Ina Strickstrock kündigte den Verkauf während einer Sitzung an und gab bekannt, dass ein Bieterverfahren für die Rangauklinik in Strüth sowie Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in Ansbach und Neuendettelsau am kommenden Dienstag eingeleitet wird. Bereits seit dem vergangenen Jahr laufen außerdem Gespräche über den Verkauf der Cnopfschen Kinderklinik und der Klinik Hallerwiese in Nürnberg an das Klinikum Nürnberg, wie [br.de](https://www.br.de/nachrichten/bayern/diakoneo-kliniken-zum-verkauf-ein-unternehmen-strukturiert-um,UcPOEYT) hinzufügte.
Umstrukturierung und zukünftiger Fokus
Die Entscheidung zum Verkaufsantrag wurde durch veränderte Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und das neue Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz beeinflusst. Laut Strickstrock sieht sich Diakoneo nicht in der Lage, Kliniken und MVZs wirtschaftlich zu betreiben, weshalb die Suche nach neuen Trägern für die betroffenen Einrichtungen bereits begonnen hat. Bis zur Übergabe an neue Träger sollen alle Einrichtungen jedoch weiterbetrieben werden.
Zusätzlich hat die Stadt Schwabach beschlossen, ihren 25 Prozent-Anteil an Diakoneo zu verkaufen. Dies ermöglicht Diakoneo, den Vertrag mit der Stadt bis 2027 zu beenden, der einen Verkauf oder eine Schließung der Klinik bisher verhinderte. Der Betriebsrat der Klinik Schwabach äußerte Bedenken und Unmut über den symbolischen Euro, für den die Stadt ihren Anteil abgab, was als Rückzug der städtischen Verantwortung betrachtet wird.
In der Klinik Schwabach herrscht derzeit Unsicherheit, insbesondere da sowohl der Geschäftsführer als auch der Chefarzt zurückgetreten sind. Die Abwerbung von Personal durch andere Träger und aktive Bewerbungen von Mitarbeitenden sind die unmittelbaren Folgen dieser Entwicklungen. Viele Mitarbeitende, die lange im Haus sind, schätzen die familiäre Atmosphäre der Klinik und sind besorgt über die bevorstehenden Veränderungen.