
Ein Einbrecher-Duo hat fast ein Jahr lang im nördlichen Kreis Aschaffenburg Wohnungen und Häuser ausgeraubt. Heute muss sich ein 45-jähriger Albaner vor Gericht verantworten. Der Albaner war zusammen mit einem Komplizen in den Gemeinden Mömbris, Johannesberg und Hösbach aktiv. Der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft sind 14 Einbrüche zuzuordnen, wobei die Beute des Duos sich auf über 200.000 Euro beläuft.
Eine am Tatort gefundene DNA-Spur führte zur Identifizierung des Albaners, dessen Aufenthaltsort zunächst unbekannt war. Der 45-Jährige wurde im Dezember von der Polizei in Paris festgenommen und schnell nach Aschaffenburg überstellt. Seitdem befindet er sich in der JVA Strietwald und wartet auf seinen Prozess, während sein Komplize weiterhin flüchtig ist, wie Primavera24 berichtete.
Zusammenarbeit bei ungelösten Kriminalfällen
Aschaffenburg beheimatet die einzige Cold Case-Einheit in Bayern, die sich mit lange zurückliegenden Verbrechen beschäftigt. Ein prominentes Beispiel ist der Fall Hasenkopf, ein brutales Verbrechen aus dem Jahr 1988. Eine 22-Jährige wurde über Stunden vergewaltigt und erstochen, überlebte jedoch. Der Fall wurde 2015 von Jörg Albert von der Aschaffenburger Kriminalpolizei aus dem Archiv geholt. DNA-Spuren aus dem Jahr 1988 wurden ausgewertet, was 2017 zur Identifizierung eines Täters führte, der 30 Jahre nach der Tat verurteilt wurde und nun eine lebenslange Haftstrafe absitzt.
Die Gründung der Aschaffenburger Cold Case Einheit folgte dem Erfolg im Fall Hasenkopf. Stephanie Helfer vom LKA München berichtete von vielen aufgerollten Cold Cases. Wolfgang Gründler, der Generalstaatsanwalt in Bamberg, fordert eine Spezialisierung auf Cold Cases und weist auf die enge Personaldecke hin. Er betont die Herausforderungen bei der Anklageerhebung sowie die strengen Voraussetzungen für eine erneute Anklage nach einem Freispruch. Im Rahmen des Altfall-Symposiums werden Themen wie Forensik, Archäologie, DNA-Analyse, Psychologie und Medienarbeit thematisiert. Die Botschaft ist klar: Kein Täter kann sich sicher fühlen, da Mord nicht verjährt, wie BR berichtete.