AschaffenburgEinzelfall

Messerangriff in Aschaffenburg: Trauer um zwei Tote und schwere Verletzte

Am 22. Januar 2025 ereignete sich im Schöntal-Park in Aschaffenburg ein tragischer Messerangriff, bei dem ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann tödlich verletzt wurden. Der Tatverdächtige, ein 28-jähriger afghanischer Staatsbürger, griff gezielt eine Kindergartengruppe mit einem Küchenmesser an und verletzte mehrere Personen, darunter ein zweijähriges Mädchen, das schwer verletzt wurde.

Die Kindergartengruppe war am Morgen im Park, als der Angreifer den Angriff startete. Die Mutter des getöteten Jungen brachte ihn gegen 9 Uhr in den Kindergarten und suchte ihn später, zusammen mit ihrem kranken vierjährigen Sohn, im Park, als sie die Sirenen der eintreffenden Polizei hörte. Diese informierte sie über den Tod ihres Kindes. Die Familie erhält seitdem Unterstützung von Seelsorgern, während sie mit dem Schock und der Trauer umgeht.

Details zum Vorfall und den Ermittlungen

Der mutmaßliche Täter verletzte den Jungen tödlich und traf auch ein syrisches Mädchen dreimal im Halsbereich. Ein Passant, der den Angriff verhindern wollte, wurde ebenfalls tödlich verletzt. Weitere Verletzte sind ein 72-jähriger Mann, der multiple Thoraxverletzungen erlitt, sowie eine 59-jährige Erzieherin, die sich den Arm brach. Alle drei schwer verletzten Personen sind inzwischen außer Lebensgefahr und befinden sich in einem Krankenhaus.

Der Täter versuchte nach dem Angriff, über Bahngleise zu fliehen, was zur Einstellung des Bahnverkehrs in Aschaffenburg führte. Die Polizei nahm ihn fest; anfänglich wurde von zwei Festnahmen gesprochen, wobei einer der Festgenommenen lediglich ein Zeuge war. Er befand sich bereits in psychiatrischer Behandlung und sollte aus Deutschland ausreisen, nachdem sein Asylantrag im Juni 2023 abgelehnt worden war. Trotz einer angeordneten Abschiebung nach Bulgarien gab es Verzögerungen bei der Rückführung.

Die Ermittlungen zum Vorfall dauern an, wobei der Verdächtige wegen zweifachen Mordes, zweifachem versuchten Mord und gefährlicher Körperverletzung angeklagt wird und sich in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung befindet. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnräume fanden die Ermittler keine Hinweise auf eine radikale islamistische Gesinnung, jedoch Medikamente, die seiner Erkrankung entsprachen. Eine Ermittlungsrichterin ordnete eine einstweilige Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an.

Die Diskussion über die Asylpolitik in Deutschland wird durch diesen Vorfall erneut angeheizt, wobei insbesondere Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Kritik an der Abschiebepraxis äußerte. Eine Gedenkveranstaltung für die Opfer ist am 25. Januar 2025 am Theaterplatz von einem Bündnis namens „Aschaffenburg ist bunt“ geplant.