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In Cottbus bereiten sich Karnevalisten auf den Straßenumzug am 2. März vor. Angesichts der jüngsten Angriffe in Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg rückt das Thema Sicherheit bei den Faschingsumzügen in den Fokus. Sicherheitskonzepte müssen im Zuge dieser Vorfälle angepasst werden, wie rbb24 berichtete. In Cottbus werden daher die Sicherheitsauflagen für den Umzug verschärft.
Jens Kalliske, der Vizepräsident des Karnevalsverbands Lausitz, betonte die Wichtigkeit, dass kein Auto auf die Umzugsstrecke gelangen soll. Zudem wird mehr Sicherheitspersonal eingesetzt. Trotz der Herausforderungen bei der Organisation der Sicherheitsvorkehrungen bleibt der Wunsch nach Karneval ungebrochen. Für die Straßenkarnevalsfeierlichkeiten in Köln, die ab Weiberfastnacht (27. Februar) beginnen, werden ebenfalls strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen, während an Weiberfastnacht und Rosenmontag (3. März) mit etwa 1.000 Polizeibeamten gerechnet wird.
Angriffe und Sicherheitsmaßnahmen im Fokus
Die Sicherheitsmaßnahmen sind nicht nur in Cottbus sondern auch in Köln und anderen Städten von großer Bedeutung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz der Kölner Synagoge. In der Umgebung Kölns und der Vororte werden Waffenverbotszonen eingerichtet, und die Polizei darf verdachtsunabhängig Kontrollen durchführen. Nach einem Messerangriff in Aschaffenburg, bei dem zwei Menschen getötet wurden, wurde der dortige Faschingsumzug abgesagt. Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) erklärte, dass ein Umzug in diesem Jahr angesichts der Trauer nicht denkbar sei.
In Kempten im Allgäu wurde der Faschingszug ebenfalls abgesagt, da die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen nicht umgesetzt werden können. Diese Entscheidung ist Teil einer allgemeinen Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen, die nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember notwendig wurden.
Das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem ein Mann mit einem Auto über den Markt raste und sechs Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, tötete, hat weitreichende Ermittlungen zur Folge. Diese konzentrieren sich auf das Sicherheitskonzept und die Polizeiarbeit, wie tagesschau.de berichtete. Bei dem Vorfall waren fast 300 weitere Personen verletzt worden.
Ermittlungen des BKA zu dem Täter Taleb A. zeigen, dass ein Polizeifahrzeug zur Zeit des Anschlags nicht an einem der vorgesehenen Standorte positioniert war. Stattdessen befand es sich in einer Parkbucht für Taxen. Das Innenministerium überprüft nun, warum dies geschah und ob die Sicherheitsmaßnahmen des Veranstalters korrekt umgesetzt wurden. Strafanzeigen gegen die Stadt Magdeburg und die Polizeiinspektion Magdeburg sind eingereicht worden, während der Innenausschuss des Bundestages am kommenden Montag über den Fall beraten wird.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte eine transparente Aufklärung der Ermittlungen an und beteuerte Unterstützung für die Verletzten und Ersthelfer. Der 50-jährige Täter, der aus Saudi-Arabien stammt und 2006 nach Deutschland kam, äußerte sich radikal in sozialen Medien. Die Motivation des Täters wird derzeit noch untersucht.