BambergUnfälle

Erste Ernennung eines Hilfsorganisation-Vertreters zum ÖEL in Bamberg!

Am 4. Februar 2025 wurde Tobias Drevermann von der Johanniter Unfall-Hilfe als neuer Örtlicher Einsatzleiter (ÖEL) im Katastrophenschutz des Landkreises Bamberg ernannt. Dies stellt die erste Ernennung eines Vertreters der Hilfsorganisationen zu dieser Position im Landkreis dar. Der Landrat Johann Kalb hob hervor, dass mit Drevermann nun fünf ÖEL im Landkreis Bamberg zur Verfügung stehen, darunter der Kreisbrandrat und die Kreisbrandinspektoren.

Drevermann, 43 Jahre alt und wohnhaft in Bischberg, bringt langjährige Erfahrung im Rettungswesen und Katastrophenschutz mit. Er ist beruflich als Disponent und Ausbilder bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Bamberg tätig und hat eine Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert. Ehrenamtlich engagiert er sich als Zugführer im Sanitäts- und Betreuungsdienst und als Einsatzleiter Rettungsdienst. Zudem ist er als Organisatorischer Leiter für Stadt und Landkreis Bamberg sowie als Zugführer der Feuerwehr aktiv.

Funktion und Bedeutung des ÖEL

Die Entscheidung, einen Vertreter der Hilfsorganisationen zum ÖEL zu ernennen, zielt darauf ab, deren spezifische Kompetenzen in besonderen Einsatzlagen zu nutzen. Dies ist besonders vorteilhaft bei Großschadensereignissen wie einem Massenanfall von Verletzten oder bei Evakuierungs- und Unterbringungseinsätzen. Drevermann hat erfolgreich den Grund- und Abschlusslehrgang zum ÖEL an der Staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried abgeschlossen.

Ein weiteres Ziel dieser Bestellung ist die Stärkung der Vernetzung zwischen den beteiligten Akteuren im Katastrophenschutz. Der neue ÖEL soll als Berater der Katastrophenschutzbehörde fungieren und die Interessen der freiwilligen Hilfsorganisationen vertreten. Im Falle von Katastrophen oder großen Schadensereignissen wird fachlich qualifiziertes Personal als ÖEL beauftragt, der in der Lage ist, den Gesamteinsatz aller Fachdiensteinsatzleitungen (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei) zur Katastrophenabwehr vor Ort zu leiten und weisungsbefugt ist.

Zusätzlich steht dem ÖEL eine Unterstützungsgruppe (UG-ÖEL) zur Seite. Die Bestellung der ÖEL erfolgt im Voraus, um im Ernstfall schnell handeln zu können. Die Funktion wird ehrenamtlich ausgeübt, und die Ausbildung findet an der Staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried statt. Mit der Ernennung von Tobias Drevermann wird eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes im Landkreis Bamberg signalisiert.

Parallel zu dieser Ernennung führte der Landkreis Regen eine Katastrophenschutzübung in Kooperation mit der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried durch. Die Übung fand im Freien vor dem Landratsamt Regen statt und simulierte ein Bahnunglück mit Murenabgang auf der Strecke Gotteszell-Viechtach. Landrat Dr. Ronny Raith lobte die Zusammenarbeit zwischen den Ämtern und den Einsatzkräften und betonte die Wichtigkeit der Vorbereitung auf einen möglichen Katastrophenfall.

Im Rahmen der Übung mussten verschiedene Organisationen wie Polizei, Feuerwehr, BRK, THW und Bundeswehr koordiniert zusammenarbeiten, um das Gesamtgeschehen im Blick zu behalten. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet, und es fand eine fiktive Pressekonferenz statt, bei der sich die Verantwortlichen kritischen Fragen stellen mussten. Teilnehmer äußerten positive Rückmeldungen zur Übung, die darauf abzielte, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und Verbesserungen zu identifizieren.