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Im Viertelfinale des DFB-Pokals der Frauen treten am Mittwoch um 18:30 Uhr der FC Bayern München und Eintracht Frankfurt gegeneinander an. Beide Teams präsentieren sich nach 14 Bundesliga-Spieltagen stark, mit jeweils 35 Punkten, wobei nur das Torverhältnis sie trennt. Im Vorjahr hatten sich die beiden Mannschaften im Halbfinale begegnet, wo Bayern im Elfmeterschießen gegen Frankfurt gewann.
Die Geschichte des DFB-Pokals ist für den FC Bayern bisher durch nur einen Gewinn im Jahr 2012 geprägt. Bianca Rech, die Sportdirektorin des FC Bayern, fordert mehr Sichtbarkeit und eine „Eventisierung“ des Frauenfußballs in Deutschland. Ihr Ziel ist es, den Frauenfußball durch große Veranstaltungen und Publikumsanzeigen ähnlich wie in der US-Profiliga attraktiver zu gestalten.
Aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen
Bislang haben die Bayern-Frauen in dieser Saison noch kein Spiel in der Allianz-Arena absolviert, da die Kapazität ihres aktuellen Spielorts, dem Campus, nur 2.500 Zuschauer fasst. Für das anstehende Champions-League-Viertelfinale gegen Olympique Lyon ist ebenfalls kein Umzug in die Allianz-Arena geplant. Rech hebt die Dringlichkeit hervor, die Liga weiter zu professionalisieren und gemeinsam mit dem DFB geeignete Maßnahmen umzusetzen.
Im Winter hat Bayern zudem die italienische Nationalspielerin Arianna Caruso ausgeliehen, um den verletzungsbedingten Ausfall von Georgia Stanway zu kompensieren. Während die Frauen-Bundesliga einen Boom erlebt, wird sie dennoch nicht als vollwertige Profiliga betrachtet. Trotz der positiven Entwicklung der Klubs, wie dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt, die zu den 15 umsatzstärksten Vereinen in Europa gehören, bleibt die finanzielle Kluft zu den männlichen Kollegen erheblich. Frankfurt erwirtschaftet 6 Millionen Euro, Bayern 3,6 Millionen Euro, was zeigt, dass die Top-Vereine in Europa insgesamt über 100 Millionen Euro eingenommen haben, jedoch immer noch weniger als ein durchschnittlicher Männer-Bundesligist.
In einem umfassenden Ansatz zur Förderung des Frauenfußballs hat das DFB-Präsidium im Dezember 2021 die „Strategie Frauen im Fußball FF27“ verabschiedet. Diese Strategie verfolgt ambitionierte Ziele und soll alle Bereiche des weiblichen Fußballs einbeziehen. Dazu gehören unter anderem die Amateurinnen, die Bundesligen, die Nationalmannschaften sowie die Bereiche Kommunikation, Marketing und Talentförderung. Ein zentrales Ziel ist, die Anzahl aktiver Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen um 25 Prozent zu erhöhen und die mediale Reichweite des Frauenfußballs über alle Plattformen hinweg zu verdoppeln.
Des Weiteren soll der Frauenanteil in den Gremien und hauptamtlichen Führungsebenen des DFB mindestens 30 Prozent betragen. Weitere Informationen zur „Strategie Frauen im Fußball FF27“ sind in der entsprechenden Broschüre verfügbar, die aus dem „Projekt Zukunft weiblich“ hervorgeht, welches auf dem 43. Ordentlichen DFB-Bundestag im September 2019 beschlossen wurde.