Bayreuth

Bayreuth trauert: Beliebter Biergarten Lamperie schließt für immer!

Die traditionsreiche Gastronomieeinrichtung „Lamperie“ und der dazugehörige Biergarten in Bayreuth schließen dauerhaft ihre Türen. Die Betreiber gaben am 18. Januar 2025 in sozialen Medien bekannt, dass sie den Betrieb aufgrund der aktuellen Herausforderungen nicht weiterführen können. Der Lokalität in der Friedrichstraße fiel es schwer, sich in einem stark veränderten wirtschaftlichen Umfeld zu behaupten.

Die Gründe für diese bedauerliche Entscheidung sind vielfältig: Neben den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sieht sich die Gastronomie mit einer hohen Inflation und drastisch gestiegenen Energiekosten konfrontiert. Auch ein verändertes Gästeverhalten trägt zu den Schwierigkeiten bei. Die Betreiber der „Lamperie“, die im Jahr 2011 eröffnet wurde und als beliebter Treffpunkt galt, empfinden die Schließung als persönlichen schweren Schlag. Der Biergarten, der als einer der größten und schönsten in Bayreuth bekannt war, bot eine Speisekarte mit hausgemachten Flammkuchen, Burgern und wechselnden Gerichten und erreichte bei 483 Bewertungen eine Google-Bewertung von 4,3 Sternen. In den sozialen Medien äußern zahlreiche Nutzer ihr Bedauern über die Schließung.

Gastro-Krise in Deutschland

Die Schließung der „Lamperie“ steht nicht für sich allein. Laut dem Bericht von Merkur sind die steigende Inflation und die Folgen der Corona-Krise akute Probleme für die Gastronomie in Deutschland. Im Jahr 2023 mussten insgesamt 14.000 Restaurants schließen, was die Branche stark trifft. Seit Beginn der Pandemie haben etwa 48.000 Gastronomiebetriebe ihre Türen für immer geschlossen.

Die Insolvenzrate in der Gastronomie stieg 2023 um 27 Prozent, wobei über 6.100 Gastronomen Insolvenzanträge stellten. Besonders Caterer und Verpflegungsdienstleister sind betroffen, mit einem Anstieg der Insolvenzen um 67 Prozent. Die Studie von Creditreform zeigt, dass Kleinstunternehmen, die bis zu 10 Mitarbeiter beschäftigen, 88 Prozent aller Insolvenzen ausmachen. Zudem betreffen 49 Prozent der Insolvenzen Unternehmen, die maximal fünf Jahre alt sind.

Trotz temporärer staatlicher Hilfen während der Lockdowns leiden viele Betriebe weiterhin unter gestiegenen Kosten und können notwendige Preiserhöhungen nicht umsetzen, ohne ihre Kunden zu verlieren. Im Jahr 2023 wurde ein preisbereinigter Umsatzrückgang von 11,7 Prozent im Vergleich zu 2019 verzeichnet. Die Geschäftsführerin des DEHOGA, Ingrid Hartges, äußert sich besorgt über die Entwicklung in der Gastronomie und fordert unter anderem einen einheitlichen Steuersatz von 7 Prozent auf Essen.

Experten prognostizieren für 2024 die Schließung von mehr als 15.000 Gastronomiebetrieben, was die schwierige Lage der Branche weiter verschärfen könnte.