Bayreuth

Forschungsfortschritt: Ist der Mars-Kern fest oder flüssig?

Aktuelle Forschungen zum Mars und dessen innerer Struktur beschäftigen Wissenschaftler weltweit. Insbesondere die Beschaffenheit des Mars-Kerns gibt Rätsel auf. Forscher stellen die Fragen zur Wasser- und Atmosphärenveränderung sowie zu den Möglichkeiten von Leben auf dem Mars in den Vordergrund. Dabei ist unklar, ob der Mars-Kern fest oder flüssig ist, was für das Verständnis des Planeten entscheidend sein könnte.

Die NASA-Raumsonde „InSight“ hat wertvolle Daten zum Mars geliefert, jedoch fehlen noch einige entscheidende Details hinsichtlich des Kerns. Während viele Wissenschaftler annehmen, dass der Kern aufgrund hoher Temperaturen flüssig sei, bietet eine neue Studie von der Universität Bayreuth und der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) alternative Ansätze. Sie zeigt auf, dass ein fester Kern nicht ausgeschlossen ist. Das Forschungsteam hat eine Mischung aus Eisen und Schwefel unter extremen Bedingungen untersucht und eine kristalline Phase unter hohem Druck und Temperaturen gebildet.

Neue Erkenntnisse zur inneren Struktur des Mars

Die Ergebnisse dieser Forschung wurden im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht. Eine Temperatur von 1960 Kelvin (+/- 105 K) könnte demnach für einen festen Kern sprechen. Ältere Studien deuten darüber hinaus auf eine bis zu 150 Kilometer dicke geschmolzene Schicht an der Unterseite des Mars-Mantels hin. Ein fester Kern würde bedeuten, dass dieser zu kalt ist, um Mantelmaterial zu schmelzen. Die Temperatur im Innenraum des Mars ist somit entscheidend für die Entwicklung des Planeten.

Zusätzliche Informationen zur Mars-Atmosphäre wurden durch die Hope-Probe bereitgestellt. Diese zeigt, dass die Marsatmosphäre ganz anders beschaffen ist als zuvor angenommen, wie [Golem.de](https://www.golem.de/news/hope-probe-marsatmosphaere-ganz-anders-als-angenommen-2110-160286.html) berichtete.