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Rund 17.000 Schülerinnen und Schüler besuchen Wirtschaftsschulen in Bayern. Das Modellprojekt zur Einführung einer fünften Jahrgangsstufe an bayerischen Wirtschaftsschulen wird nun ausgebaut. Ab dem kommenden Schuljahr wird der Schulversuch auch an städtischen Wirtschaftsschulen in Fürth, Bayreuth, Schwabach, Amberg, Nördlingen und Bad Windsheim angeboten.
Das Ziel des Projekts ist eine praxisnahe wirtschaftliche Bildung, um die schulische und berufliche Laufbahn der Schüler zu unterstützen. Die Auswahl der neuen Modellschulen erfolgte in Abstimmung mit dem bestehenden Schulangebot vor Ort. Dadurch haben Eltern mehr Möglichkeiten, Schulen entsprechend den individuellen Stärken und Interessen ihrer Kinder auszuwählen.
Erweiterung der Modellschulen
Schüler, die die Eingangsvoraussetzungen erfüllen, können zusätzlich die Riemerschmid-Wirtschaftsschule und die Friedrich-List-Wirtschaftsschule in München besuchen. Die Wirtschaftsschule Senden wird im nächsten Schuljahr die Möglichkeit haben, zwei Eingangsklassen anzubieten. Weitere Anträge anderer Wirtschaftsschulen wurden zunächst nicht genehmigt, um größere Auswirkungen auf benachbarte Schulen zu vermeiden.
Die Genehmigungen müssen vom Schulaufwandsträger der Realschulen und dem rechtlichen Leiter des Schulamtes unterstützt werden. Die bayerische Wirtschaftsschule ist die einzige berufliche Schule in Deutschland, die ab Jahrgangsstufe 6 besucht werden kann. Wirtschaftsschulen in Bayern bieten eine praxisnahe Ausbildung und sind in vier-, drei- und zweistufiger Form organisiert. Der Wirtschaftsschulabschluss ist ein mittlerer Schulabschluss, der die Ausbildungsdauer in einem kaufmännischen Beruf um bis zu sechs Monate verkürzen kann.
Kultusministerin Anna Stolz kündigte die Erweiterung der Modellschulen für die Eingangsstufe der Wirtschaftsschule zum Schuljahr 2025/2026 an. Ab diesem Zeitpunkt nehmen weitere Wirtschaftsschulstandorte am Schulversuch „Eingangsstufe“ in einzügiger Form teil. Die Entscheidung über die Anträge und die Erweiterungen erfolgt unter Berücksichtigung standortspezifischer Merkmale und der örtlichen Gegebenheiten.
Die städtische Wirtschaftsschule Senden wird von einer auf zwei Eingangsklassen erweitert, während die folgenden Wirtschaftsschulen alle Schülerinnen und Schüler, die die Eingangsvoraussetzungen erfüllen, beschulen können:
– Staatliche Wirtschaftsschule Bad Windsheim
– Staatliche Wirtschaftsschule Nördlingen
– Städtische Wirtschaftsschule Amberg
– Städtische Wirtschaftsschule Schwabach
– Städtische Wirtschaftsschule Bayreuth
– Städtische Wirtschaftsschule Fürth.
Der Schulversuch, der im vergangenen Schuljahr startete, zeigt eine große Nachfrage. Ziel der vierstufigen Wirtschaftsschule in Bayern ist es, frühzeitig praxisnahe wirtschaftliche Bildung zu ermöglichen, was auch im Rahmen der Bildungspolitik des Freistaates Bayern betont wird.