Cham

Sauna oder Herz-Risiko? Experten klären auf!

Mit den klirrenden Temperaturen und frostigen Winden des Winters suchen viele Menschen die wohltuende Wärme in der Sauna. Dieser Kontrast zwischen der Kälte draußen und der Hitze drinnen gehört zur winterlichen Routine vieler. Doch eine häufige Frage prallt dabei auf: Ist ein Saunabesuch bei Herzproblemen unbedenklich? Dies klärt Professor Dr. Stefan Buchner, Chefarzt der Kardiologie an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, in einem aktuellen Bericht von Mittelbayerische.

Die Winterzeit ist nicht nur eine beliebte Zeit für Saunagänge, um sich zu entspannen und den Kreislauf anzuregen. Laut der Herzstiftung sollten Patienten mit bestehenden Herzproblemen wie Bluthochdruck, Rhythmusstörungen, Herzkranzgefäßerkrankungen oder Herzschwäche unbedingt Rücksprache mit ihrem Kardiologen halten, bevor sie die Sauna betreten.

Risiken und Empfehlungen für Herzpatienten

Die Funktionen des menschlichen Körpers werden bei hohen Temperaturen in der Sauna, die zwischen 70 und 80 Grad Celsius liegen, stark beansprucht. Während der Saunagänge steigt die Hauttemperatur um etwa 10 Grad, und die Körperkerntemperatur kann um bis zu 2 Grad zunehmen. Dies entspricht einem Fieberzustand von bis zu 39 Grad. Zunächst sinkt der Blutdruck, während die Pulsfrequenz um 20 bis 50 Prozent steigt, was die Herzleistung um etwa 80 Prozent erhöhen kann. Besonders gefährlich wird es, wenn Herzpatienten sich abrupt abkühlen (z.B. durch eine Schwalldusche oder ein kaltes Becken), da dies zu einem Blutdruckanstieg und einer zusätzlichen Belastung des Herzens führen kann.

Um sicher zu bleiben, wird empfohlen, dass sich Herzpatienten nach der Sauna langsam abkühlen, etwa durch Umhergehen in kühlen Räumen oder lauwarmes Duschen. Auch sollten Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit langsamen Temperatursteigerungen und kurzen Aufenthaltszeiten beginnen. Für Sauna-Einsteiger empfiehlt es sich, Dampfsaunen bei 45 bis 60 Grad Celsius zu nutzen, wobei die anfängliche Verweildauer 3 bis 5 Minuten nicht überschreiten sollte. Bei guter Verträglichkeit kann diese langsam gesteigert werden.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Flüssigkeitszufuhr, um Elektrolytverluste auszugleichen. Aufgüsse sind für alle Herz-Kreislauf-Patienten tabu, und Patienten mit chronisch niedrigem Blutdruck sollten bei Saunagängen besondere Vorsicht walten lassen, da die Gefäßerweiterung gesundheitsschädlich sein kann. Zu guter Letzt wird geraten, auf gefäßerweiternde Maßnahmen wie Alkohol vor und nach der Sauna zu verzichten.

Die Herzstiftung bietet kostenfreie Ratgeber zu Themen wie Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen an, um Patienten zu unterstützen, die sich über ihre Gesundheit informieren möchten.