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US-Außenminister Marco Rubio äußerte während seines Besuchs in Panama-Stadt Besorgnis über den Einfluss Chinas auf den Panamakanal. Er warnte, dass Peking im Fall eines Konflikts die Möglichkeit hätte, strategisch wichtige Häfen zu nutzen, um den Zugang zum Kanal zu blockieren. Bei einem Treffen mit dem panamaischen Präsidenten José Raúl Mulino kündigte Rubio an, dass die USA ihre Abkommen mit China überprüfen würden.
Rubio hob hervor, dass die Präsenz eines in Hongkong ansässigen Unternehmens in Betrieb sei und berichtete, diese sei eine potenzielle Bedrohung für die Wasserstraße. Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums, unterstützte Rubios Auffassung und erklärte, der gegenwärtige Status quo sei unannehmbar und verstoße gegen den ursprünglichen Übergabevertrag zwischen den USA und Panama. President Mulino wies darauf hin, dass die Souveränität Panamas über den Kanal nicht infrage gestellt werde und dass es bei den Gesprächen in erster Linie um die Kontrolle der Häfen gehe.
Unterschiedliche Perspektiven auf die Kontrolle
Der panamaische Präsident bestätigte, dass die Regierung die gegenwärtige Lage bezüglich chinesischer Geschäftsinteressen überprüfen werde, einschließlich eines 25-jährigen Konzessionsvertrags mit CK Hutchison Holdings. Dieses Abkommen wird von US-Kongressabgeordneten und der Regierung als Teil einer Strategie zur Ausweitung des chinesischen Einflusses angesehen. Rubio und Bruce wiesen jedoch die Behauptungen der panamaischen Regierung zurück, der Panamakanal unterstehe nicht dem Einfluss Chinas.
Mulino berichtete von einer positiven Gesprächsatmosphäre und betonte, dass Panama den Kanal betreibe. Er kündigte an, dass eine bilaterale technische Fachgruppe eingerichtet werde, die die Bedenken der USA hinsichtlich der „chinesischen Häfen“ analysieren soll. Währenddessen fanden in Panama-Stadt Proteste gegen die US-Ansprüche auf den Panamakanal statt, was die Spannungen in der Region weiter verschärfte.
Der US-Außenminister Rubio plante zudem, eine der Schleusen des Panamakanals zu besuchen, bevor er seine Reise in weitere Länder Mittelamerikas fortsetzte, darunter Guatemala, El Salvador, Costa Rica und die Dominikanische Republik.