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Rettungskräfte im Fadenkriech: Gewalt und Anfeindungen nehmen zu!

Am Karfreitag ereignete sich ein tragischer Unfall am Staffelberg, bei dem eine 46-jährige Frau aus Sonneberg etwa zehn Meter in den Tod stürzte. Die Feuerwehr Bad Staffelstein war bei diesem Einsatz vor Ort und zeigte sich fassungslos über die Reaktionen, die die Retter nach dem Unglück erfuhren. Vermehrt berichten Rettungskräfte, die oft ehrenamtlich tätig sind, von Unverständnis und Anfeindungen statt von Dankbarkeit für ihre Arbeit, wie np-coburg.de berichtete.

Dieser Vorfall ist nicht isoliert. Eine Umfrage in den Haßbergen zeigt, dass ähnliche Ereignisse häufig vorkommen. Generell hat die Zahl der Angriffe auf Rettungskräfte in Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut einer Erhebung des WEISSEN RINGS berichten alle Innenministerien der Bundesländer und das Bundesinnenministerium vermehrt über Gewalt gegen Einsatzkräfte, was zu einer höheren medialen Aufmerksamkeit führt. Statistische Daten zeigen, dass die Angriffe auf diese Kräfte seit 2019 um etwa ein Drittel auf rund 39.000 Vorfälle angestiegen sind, wie forum-opferhilfe.de festhält.

Schwierige Ermittlungen und hohe Dunkelziffer

Die Ermittlungen zu diesen Vorfällen werden durch fehlende einheitliche Standards und Definitionen für Gewalt gegen Einsatzkräfte erschwert. Täter sind häufig männlich, verfügen über die deutsche Staatsangehörigkeit und sind in vielen Fällen alkoholisiert. Es gibt kaum Daten über die Zahl der betroffenen Ehrenamtlichen und die Belastungen, denen sie ausgesetzt sind.

Eine Umfrage in Nordrhein-Westfalen ergab, dass 81% der Angriffsopfer unter Feuerwehrleuten und Rettungsdienstmitarbeitern die Taten nicht angezeigt haben. Diese Dunkelziffer zeigt, dass die tatsächlichen Ausmaße der Gewalt vermutlich weit über den erfassten Zahlen liegen. Nicht zuletzt gibt es Vorschläge zur Schulung von Rettungskräften in Deeskalation und Kommunikation, um zukünftige Vorfälle zu verhindern und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu erhöhen.