
Die Freiwillige Feuerwehr Lyhren feiert in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen. Im Jahr 1935 schlossen sich die Gemeinden Soldorf, Kleinhegesdorf und Lyhren zusammen, um die erste gemeinsame Feuerwehr zu gründen. Die ursprüngliche Ausrüstung bestand aus einer Handdruckspritze, die von acht Männern bedient werden musste. Michael Pfingsten war 20 Jahre lang Ortsbrandmeister und übergab die Leitung schließlich an seinen Nachfolger. Friedrich Kölling war der erste Brandmeister der Feuerwehr und blieb bis 1946 im Amt.
Im Jahr 1948 wurde die Handdruckspritze durch eine motorisierte Spritze ersetzt, was die Beteiligung am freiwilligen Dienst der Feuerwehr deutlich erhöhte. Bis 1949 gab es Pläne für den Bau eines Gerätehauses, die zunächst jedoch scheiterten. Als vorübergehender Unterstand für die Ausrüstungen diente eine Garage des Bürgermeisters Heinrich Riechers. Erst im Jahr 1965 konnte Wilhelm Pfingsten einen Platz für den Bau eines Feuerwehrgerätehauses zur Verfügung stellen. Der Grundstein wurde 1966 gelegt, und das Gerätehaus war bereits sechs Monate später bezugsfertig.
Entwicklung und Herausforderungen der Feuerwehr
Ein weiterer Meilenstein trat am 22. August 2001 ein, als das Löschfahrzeug der Feuerwehr abgemeldet werden musste, da es nicht mehr einsatzbereit war. In der Übergangszeit nahm die Feuerwehr mit einem Spritzenanhänger und einem Schlepper an Wettkämpfen teil, während sie auf ein neues Fahrzeug wartete. Am 2. Oktober 2003 erhielt die Feuerwehr Lyhren schließlich ihr erstes fabrikneues Einsatzfahrzeug.
Im Jahr 2007 begann eine Freundschaft mit der Feuerwehr in Remingen, Schweiz, nach einem Besuch aus Lyhren. Des Weiteren plant die Lyhrerner Feuerwehr historische Filmabende im Gerätehaus für die Dorfbewohner. Eine Fusion mit den Wehren aus Soldorf und Groß Hegesdorf steht bevor, um eine Kinderfeuerwehr in Lyhren zu etablieren. Es gibt auch Überlegungen, das Feuerwehrgerätehaus in ein Dorfgemeinschaftshaus umzuwandeln, wobei konkrete Pläne jedoch noch nicht vorliegen.
Parallel dazu feierte die Freiwillige Feuerwehr Kentzlin-Lindenberg in Neu-Kentzlin ihr 90-jähriges Bestehen, wie [Nordkurier](https://www.nordkurier.de/regional/demmin/feuerwehr-feiert-ihr-90-jaehriges-bestehen-mit-umzug-und-grossem-fest-2605355) berichtete. Organisiert wurde das Festprogramm von Wehrführer Heiko Krecek und seinem Stellvertreter Sebastian Schulz, unterstützt von Bürgermeister Reinhard Schumacher. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festumzug durch die Gemeinde, an dem Wehren aus Malchin, Demmin, Schönfeld, Sarow, Hohenbollentin, Pentz-Gnevezow, Grammentin und der Führungsgruppe Amt Demminer Land teilnahmen.
Während der Feier trat das Stralsunder Orchester „Schützen Compagnie 1451“ e.V. auf, und Bürgermeister Schumacher hielt eine Festrede, in der er das Engagement der Feuerwehrleute würdigte. Ein historischer Rückblick auf die 90-jährige Tätigkeit der Feuerwehr beleuchtete insbesondere die Herausforderungen nach der Wende und bei der Personalbesetzung. 2007 fusionierten die Wehren von Kentzlin und Lindenberg, und es wurde ein Fahrzeug aus den Altbundesländern angeschafft. Derzeit gehören 18 Kameraden zur Feuerwehr, darunter drei Frauen, und sie decken einen Einzugsbereich von Kentzlin, Lindenberg, Hasseldorf und Krusemarkshagen ab. Das Festzelt war gut besucht, und die Gastronomie Trester sorgte für die Versorgung der Gäste. Außerdem unterhielt Radiomoderator Leif Tennemann das Publikum, und das Altentreptower Gesangsduo Jo & Josephine trat zum Abschluss des Festes auf.